Die SPD fordert den Mindestlohn - hält sich aber selber nicht daran.

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  • Hmmmmm.
    Ich halte die Angelegenheit nicht wirklich für den Skandal, den der Focus gerne darin sähe. Sicherlich sollten SPD und Linke mit gutem Beispiel vorangehen, wenn jetzt allerdings jeweils ein Betrieb (von Dutzenden, Hunderten?) gefunden wurde, in dem dies möglicherweise NOCH nicht umgesetzt wurde, sehe ich darin er ein Suchen nach dem Haar in der Suppe, nicht etwa eine großflächige Doppelmoral. Meine 2 Cent...

  • Hallo Rothschild,


    Deine Kritik ist sicherlich nicht unberechtigt. Andererseits geht es aber meiner Ansicht nach gerade in der Politik sehr genau um dieses Haar in der Suppe. Gerade auf dieser Ebene sollte man sich dementsprechend auch korrekt verhalten. Schließlich erwartet man ja selbiges von anderen Personen auch .


    MfG


    Horst

  • Ich werde ehrlich gesaht aus dem Fötus-Artikel nicht ganz schlau, wo der Fehler liegt. Seit 2012 müssen sich die Dienstleister bei Neuausschreibungen verpflichten, den Mindestlohn zu zahlen. Wenn der Dienstleister dann vertragswidrig keinen Mindestlohn zahlt, dann liegt der Fehler zuallererst einmal bei diesem Dienstleister und nicht dem Auftraggeber. Möglicherweise liegt sogar strafrechtlich relevanter Betrug vor.


    Oder handelt es sich noch um Altverträge? Dann wäre zu klären, ob und wie der Auftraggeber hier in die laufenden Verträge eingreifen kann. Ein zumindest juristisch nicht ganz einfaches Unterfangen.


    Ob es richtig ist, hier die SPD anzugreifen, da habe ich meine Zweifel, nichtsdestotrotz ist es natürlich völlig richtig, die Angelegenheit aufzugreifen um den Arbeitnehmer(inne)n zu ihrem Recht zu verhelfen.

  • Hallo,


    ich persönlich bin der SPD nicht zugeneigt.


    Trotzdem muss man meiner Ansicht nach ganz klar sagen, dass jeglicher Einwand meines Vorredners seine Berechtigung findet. Selbst wenn die Verträge neu sind, so soll dies noch nicht bedeuten, dass nicht womöglich das Auftragnehmerunternehmen vielleicht auch ( wie in anderen Branchen auch) mit gezinkten Karten gespielt hat, um die Ausschreibung zu gewinnen. Anders ist dem Preisdruck gerade in recht konkurrenzstark ausgeprägten Branchenbereich vielfach nicht mehr beizukommen. Folglich handelt es sich hier um das ganz normale Tagesgeschäft.


    IInvestigativer Journalismus sieht anders aus.


    " Knallthart nachgefragt" - so wie es einst ein gewisser Herr Schlemmer zu sagen pflegte, ist leider ausgeblieben.



    Kein Wunder, dass wir in puncto Pressefreiheit in internationalen Rankings nur auf Platz 17 landen.



    Vielleicht liegt es auch an den extrem kurz bemessenen Journalistenbudgets; viel zu Lachen gibt es in diesem Branchenbereich ja auch nicht ...


    Mit vielfältig nachdenklichen und verallgemeinerndernden Grüßen,


    Sascha

  • Hallo,


    mittlerweile zweifelt man ja wieder am Mindestlohn. Oder besser gesagt: Ein Wirtschaftsweiser nutzt die Osterzeit um allen zu erzählen. dass Mindestlöhner die deutsche Wirtschafts gefährden.


    Lorenz

    Naja, dass ein sogenannter "Wirtschaftsweiser" Horrorszenarien heraufbeschwört, um die Einführung zu verhindern überrascht ja nun keinen, oder? Eine Vielzahl der AG wehrt sich ja ohnehin mit Händen und Füßen, was schon ein beunruhigendes Licht wirft auf deren eigene Lohnhöhen.


    LG

  • Dass Mindestlöhne Arbeitsplätze gefährden, das ist doch offensichtlich, dafür bedarf es doch keiner Wirtschaftsweisen.


    In welchen Branchen wird denn über einen Mindestlohn diskutiert? Friseurgewerbe, Gastgewerbe, Objektschutz, Briefzustellung ...


    Habt Ihr Euch schon mal Gedanken gemacht, was passiert wenn Eure Friseurin plötzlich 8,50 die Stunde bekommt? Dannn werden doch ab sofort Eure Haare in Polen geschnitten!


    Und wenn Eure Servicekraft ab sofort 8,50 bekommt? Dann wird Euer Grande Frappucino Latte mit Strawberry sicherlich in Togliatti serviert.


    Und unsere Museen? Die werden dann wohl in Beijing bewacht!


    Und unsere Briefe werden vermutlich zukünftig in Bangalore und Mumbay ausgetragen...



    Die Folgen sind in der Tat dramatisch!


    Und das nur, um die notwendige ALG IIAufstockung zu verringern?

  • Hallo,


    das wäre doch einmal was :)


    Wenn man es wirklich einklagen könnte, dann hätten wir wohl paradiesische Zustände in Deutschland; zumindest dann, wenn man sich darauf beschränken würde. nur die brauchbaren Vorschläge einzuklagen.


    MfG


    Horst

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