Väter arbeiten mehr als kinderlose Kollegen

Hallo,

wir haben unser Forum umgezogen und auf Vordermann gebracht.
Wenn ihr dieses Forum bereits genutzt habt, müsst ihr erstmalig die Passwort vergessen-Funktion benutzen.

Wir freuen uns auf weitere, spannende Themen mit Euch
  • Hallo!


    Zwingend wäre ja tatsächlich etwas weit gegriffen, aber hältst du es für schlichtweg falsch, dass durch die Mehrarbeit die sogenannten traditionellen Rollenbilder aufrecht erhalten werden?
    Oder habe ich dich falsch verstanden und du hattest dich gar nicht auf den Punkt bezogen?


    LG
    Hanna

  • Erst einmal zu dem Artikel: Eingeleitet wird der Artikel mit einem "Chef" der wegen Kindergeburtstag nicht heim geht und hinten wird es dann auf die notwendige Kompensation des Einkommenswegfalls geschoben, ein Grund der überhaupt nicht zum Beispiel passt.


    Ich erinnere mich noch ganz gut dass in meiner frühesten Jugend (als Gleitzeit noch weitgehend ein Fremdwort war) der "typische" Vater in Karikaturen abends in der Kneipe hing. Ich denke dass es ganz andere Gründ hat warum bei Vätern häufig das "Nach Hause Gen" abgeschaltet wird. Das hängt meiner Einschätzung nach mit der gesamten geänderten Lebenssituation zusammen. Während einen früher (überspitzt gesagt) daheim die aufregende Geliebte erwartete, mit der man im Falle dass einem die Decke auf den Kopf fiel die Straßen unsicher gemacht hat, erwartet einen nun eher ein mittleres Chaos mit einer genervten Mutter im Mittelpunkt, die möglicher Weise im ersten Moment nichts anderes will, als das Kind mal für 'ne Stunde abgeben.Und die Vaterschaft mit einem Säugling ist nunmal auch nichts so besonders aufregendes, eher sogar etwas enttäuschend, die Kleinen können zu Anfang so überhaupt noch nicht Fußball spielen, sind überhaupt wenig kommunikativ. Und auf Kommando den Vater anhimmeln? Nei, das tun sie in dem Alter auch noch nicht (Jungens sowieso nie, Mädels erst ab ca. 13, 14 Jahren).


    Ich denke nicht dass sich das durch irgendwelche Angebote wesentlich verbessern liesse.

  • Also, du hast dahingehend recht, dass das Beispiel nicht zu der Theorie des Wissenschaftlers passt. Auch stimme ich dir zu, dass es sehr schierig sein wird, von staatlicher seite Vätern, die nicht nach Hause wollen, dafür Anreize zu schaffen.


    Dein mittlerer Absatz verpasst mir aber Bauchschmerzen. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich eine Frau bin. Damit ich dich nicht falsch verstehe, frage ich am besten nochmal nach: Früher sind Väter lieber früher nach Hause gegangen, weil die Frau "ihre Aufgaben" erfüllt hat, nämlich die Kinder zu betreuen und bei Bedarf den gestressten Ehemann zu bespaßen?
    Außerdem können Männer mit Kindern weniger anfangen (klingt so, als wäre das früher anders gewesen?), weil sie bis zu einem gewissen Alter kein Fußball spielen können und ihren Herrn Papa nicht anhimmeln?

  • Früher sind Väter lieber früher nach Hause gegangen, weil die Frau "ihre Aufgaben" erfüllt hat, nämlich die Kinder zu betreuen und bei Bedarf den gestressten Ehemann zu bespaßen?


    Nein, nein, nein!


    Das Phänomen dass Väter abends nicht nach Hause kommen hat es schon "immer" gegeben, früher Kneipe, heute Überstunden...



    Außerdem können Männer mit Kindern weniger anfangen (klingt so, als wäre das früher anders gewesen?), weil sie bis zu einem gewissen Alter kein Fußball spielen können und ihren Herrn Papa nicht anhimmeln?


    Sagen wir mal so: Neukinder nehmen auf die Bedürfnisse des Vaters nicht unbedingt Rücksicht wenn dieser abgearbeitet heim kommt.

  • Aber ließen sich die beiden Problembereiche nicht dadurch elegant lösen, dass beide Partner Teilzeit arbeiten?


    "Lösung"? Das ist sicherlich ein valider Ansatz, der in Einzelfällen auch funktionieren könnte, trotzdem bleiben viele Probleme weiterhin bestehen. So wird der Einkommensverlust häufig höher sein als wenn der wirtschaftlich stärkere Partner weiterhin Vollzeit arbeitet. Auch ist die "fliegende Übergabe" des Kindes bei längeren Fahrtzeiten von und zur Arbeit kein ganz triviales Problem. Die zu lösenden Problemfelder liessen sich noch beliebig fortsetzen.


    Erheblich interessanter finde ich da die Ansätze die aus Skandinavien kommen, Länder in denen die Berufstätigkeit beider Ehepartner eine viel längere Tradition hat als in Deutschland. Dort ist die Vollzeit-Berufstätigkeit beider Eltern auch erheblich üblicher als bei uns. Ermöglicht wird das durch eine entsprechende Flexibilisierung der Arbeit. So weit möglich können dort die jungen Eltern erheblich mehr Einfluss auf Ort und Zeit der Arbeitsleistung nehmen als bei uns.


    Aber uin Skandinavien ist die Gleichstellung von Mann und Frau ja auch erheblich weiter als bei uns...



    Sollte die Antwort JA lauten, dann hätten wir ja einen möglichen Verbesserungsvorschlag an die Politik!


    Mein Vertrauen dass die etwas vernünftiges daraus machen ist nur gering...

  • Gut, dann "Ansätze" ;)
    Ich muss sagen, dass ich bei fast allen den von dir genannten Punkten denke, dass sie durch entsprechende staatliche Fördermaßnahmen zumindest attraktiver gemacht werden könnten. Alles kann von oben nie gelöst werden, aber zB an der Einkommensbesteuerung ließe sich etwas verändern und und und.
    Und auch eine Tradition wie diejenige in skandinavischen Ländern hat irgendwann einmal begonnen.
    Politikverdrossenheit ist mir selbst nicht fremd, aber auf Anhieb erscheint mir diese die erste Adresse wenn es um weitfflächige Veränderungen gehen soll...
    LG
    Hanna

  • Hallo Hannah,


    ich gebe Dir bedingt recht. Nur darf man dabei nicht vergessen, dass im Rahmen der Politik auch viele Arbeitgeber ein Wörtchen mitzureden haben . Wenn es nicht gerade um Tätigkeiten in den unteren Segmenten der Unternehmenshierarchie geht, ist das Teilzeitmodell bei Arbeitgebern eigentlich nicht gern gesehen . Gerade in verantwortungsvolleren Bereich ist ihnen der Vollzeitbeschäftigte dann doch lieber.


    MfG,


    Horst

  • Hallo,


    da ist leider einiges wahres dran. Viele Mitarbeiterinnen in Jobs,, in denen man besser verdient, richten sich freiwillig zu Hause ein Home Office ein, damit es kurz nach der Geburt so gut wie ohne Verzögerungen weitergehen kann. Dies wird aber auch so erwartet, wenngleich es erst einmal den Anschein macht, als ob dieses Opfer freiwillig erbracht werden würde.


    Viele Grüße,


    Sascha

  • Halle,


    mir ist der Artikel irgendwie zu sehr wertorientiert. Es wird überhaupt nicht zwischen den einzelnen BErufsgruppen differenziert. Die einzige Eigenschaft, die hier zum Tragen kommt, ist der Vater an sich . Von da an wird polemisch über die beiden Extreme philosophiert und schnurstracks ist man dann auch wieder beim Dauerbrenner Gleichberechtigung Mann / Frau .


    Schade - irgendwie verzetteln wir uns bei diesem Punkt dann immer wieder bis in die Unendlosigkeit.


    Das wird sich in meinen AUgen auch wohl nie ändern .


    Gruß.


    Lorenz

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!