Raum für BR-Arbeit

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  • Hallo!


    ich bin erst seit kurzem in unserem neu gewählten BR tätig und bin noch nicht mit allem so richtig vertraut. Auf ein paar Fragen von mir kamen in der Vergangenheit wirklich brauchbare Antworten, deshalb dachte ich mir, dass ich folgendes Problem auch mal hier ins Forum trage:
    Unser BR besteht aus 9 BRM. Wir bekommen vom AG für unsere Arbeit zwar einen Raum zur Verfügung gestellt für Diskussionen, Abstimmungen usw, aber das ist kein fester Raum, den wir allein für unsere Belange nutzen können, sondern ein Büro oder ähnliches, was gerade frei ist. Jetzt haben wir uns gefragt, ob wir ein Recht auf einen eigenen Raum haben, in dem wir dann zB auch den ganzen Papierkram ständig unterbringen können.
    Meint ihr, §40 BetrVG hilft da weiter?


    LG,
    Hanna

  • Hallo Hanna,


    Björn und der Fitting haben vollkommen Recht.
    Sollte dein AG dir danach immer noch nicht glauben, kannst du ihn auch noch auf das Urteil LAG Bayern vom 08.07.2005 (3 TaBV 79/03) hinweisen...
    Spaß beiseite: Die Erforderlichkeit ist in deinem Fall ja ziemlich eindeutig, da denke ich nicht, dass der AG ein großes Theater machen wird.


    Grüße,
    dillan.

  • Hallo Björn!


    Ist schon ein paar Jahre her, dass ich mir besagtes Urteil durchgelesen habe, aber du könntest zumindest dahingehend recht haben, dass ich durch den Fitting darauf aufmerksam geworden bin. Werde das bei Gelegenheit nochmal überprüfen...


    Grüße,
    dillan.

  • Hallo allerseits,


    anders geht es ja meist auch gar nicht.


    Zum einen sind die Unterlagen die den BR betreffen, streng vertraulich. Nicht zu unrecht wird die AKteneinsicht lediglich denjenigen gewährt, die auch realiter Einsicht bekommen sollen. Andererseits kann von niemandem verlangt werden, dass er die Unterlagen mit nach Hause nimmt. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass es so schnell einmal zu Situationen kommen kann, in denen dann genau die betreffende Akte, die gerade benötigt wird, zu Hause rumfliegt.


    Am einfachsten lassen sich diese wesensnotwenigen Bedürfnisse durch ein eigenes Büro bewerkstelligen. Alles andere ist nur zusätzlicher Aufwand und damit gleichermaßen: Zeitverschwendung.



    Schönen Gruß,


    Lorenz

  • Hallo Lorenz,


    Du brauchst gar nicht argumentieren: Die klare Antwort zu diesem Punkt lautet: Ja. Dem BR steht ein eigenes Büro zu. Unter Büro ist sodann auch tatsächlich ein Büro zu verstehen: Keine Besenkammer, kein Teilbereich im Lager oder auf was der AG sonst noch so Schönes kommen könnte. Die Räume müssen den arbeitsstättenrechtlichen Gegebenheiten entsprechen und selbstverständlich auch sicher verschließbar sein.


    Schönen Gruß,


    Jost

  • Hallo,


    ohne diese Dinge wäre eine vernünftige Betriebsratsarbeit in meinen Augen auch gar nicht denkbar. Letztlich ist es ja auch im Interesse des AG, dass man gut organisiert sein Pensum erledigt. Denn desto eher kehrt man aus seinem Freistellungsanspruch wieder zurück zu seinem eigenlichen Arbeitsplatz, das sollte doch eigentlich klar sein . Die Weigerung, ein Büro für diese Tätigkeiten zur Verfügung zu stellen, ist in meinen Augen nichts anderes als ein sinnloses Machtspielchen, mehr nicht. Praktikable Erwägungen kommen dazu einfach nicht in Betracht.


    Sascha

  • Hallo euch allen!


    Vielen Dank für die Antworten, das wird direkt erstmal an den AG weitergeleitet. :thumbup:
    Nur kurz: Die Akten sind bei uns natürlich auch in einem abschließbaren Aktenschrank untergebracht, da kommt keiner ran. Der Raum, in dem dieser steht, wird allerdings für alle möglichen Dinge genutzt und ist auch sonst zu klein, um neun BRM plus Tische etc darin zu "beherbergen".
    Aber dank eurer Antworten wird sich das ja hoffentlich bald ändern!


    Sonnige Grüße,
    Hanna

  • Hallo Hannah,


    eines meiner Kinder hatte in der Vergangenheit arge Probleme damit, seine Schlüssel in Verwahrung zu halten. Wenn es im BR wirklich einmal um die Wurst geht und sich vielleicht auch noch übergangen oder im Stich gelassen fühlt, dem ist es bei normalen Aktenschränken zumeist ein leichtes, wenn er sich Zugnag verschaffen will.


    Da werdet Ihre mit Eurem Büro, auf das Ihr ja sowieso einen Anspruch habt, auf jeden Fall merklich besser fahren.


    Schönen Gruß,


    Lorenz.

  • Hallo Lorenz!


    Ich glaube, dass jemand, der wirklich will, an die Akten, die er haben möchte, so oder so herankommen wird, ob da ein Schloss aufzubrechen ist oder zwei...
    aber aus rein praktischen Gründen spricht alles für ein eigenes Büro. Wir haben das unserem AG gestern auch einmal nahegelegt und er meinte erst einmal, er würde sehen, was sich machen lässt, was ja keine grundsätzliche Ablehnung ist. Sollten wir den Eindruck haben. dass er da nicht viele Taten folgen lassen will, dann können wir ja immer noch ausdrücklich auf seine Verpflichtung aufmerksam machen.


    Liebe Grüße an euch alle,
    Hanna

  • Hallo ,


    natürlich: wo ein Wille, da immer auch ein Weg. Wenn man es so sieht. müssten die Akten in den Save ;) . Eine gewisse Minimalsicherung sollte indes schon sein. Es kann nicht sein dass jeder ungehindert an die Dinger rankommt. Und zudem: Das Knacken einer Bürotür zeugt schon von einer kriminellen Energie, die nachdenklich stimmen sollte. Ich denke auch einmal, dass sich schnell ein gewisser Täterkreis herausbilden würde, da man in diesen Fällen rechtn schnell abschätzen kann, wer denn genau wohl INteresse an einer "heimlichen" Akteneinsicht haben könnte.


    Schönen Gruß,


    Sascha

  • Wow,


    wenn das in diesem Thread so weitergeht, können wir daraus langsam aber sicher ein Drehbuch für einen Krimi zusammenstellen :) . Wie heißt es so schön: Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen ;) .


    P.S.: Das soll nicht bedeuten, dass ein eigenes (und auch abschlíeßbares)= Büro für den BR nicht wichtig sei ;)


    Schönen Gruß,


    Lorenz

  • Hallo Lorenz,


    das mag schon sein. Wenn Du Dir andererseits aber einmal die Rechtsprechung rund herum um die §§ 79 und 80 BetrVG anschaust, dürftest Du schnell erkennen, dass die Nutzung und Zurverfügungstellung von Informationen ein durchaus kontrovers geführter Themenbereich ist. Gerichtsverfahren sind zudem auch nicht gerade preiswert. Umso mehr könnte man indes geneigt sein, einmal eben kurz den schnellen, unbürokratischen Weg zu gehen ;)

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