Hund im Büro

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  • Hallo, alle zusammen,


    ich habe vor, mir in der nächsten Zeit einen Hund zuzulegen. Ich möchte aber nicht, dass er während der Arbeitszeit (ich habe eine Vollzeitstelle) die ganze Zeit zu Hause ist. Ich denke nicht, dass dem Tier das gefallen würde. Ich habe mich bereits nach Möglichkeiten umgeschaut, einen Hundesitter oder eine Art Tagesstätte für Hunde ausfindig zu machen, wo ich den Hund tagsüber abgeben könnte und nach Feierabend wieder abholen kann. Leider habe ich bis dato nichts passendes finden können.


    Meiner Ansicht nach wäre es durchaus möglich, dass ich das Tier mit ins Büro nehme. Dort gibt es Platz genug und des weiteren habe ich auch das Glück, recht tolerante Kollegen zu haben. Weiterhin ist ja auch durch eine Studie bekannt geworden, dass Hunde sich positiv auf das Betriesklima auswirken. Es handelt sich auch um einen sehr lieben Hund, einen weißen Labrador. Die Rasse ist ja als friedfertig bekannt. Es ist auch kein junger Hund mit argem Bewegungsdrang oder ein Kläffer.


    Ich weiß nicht, wie ich jetzt am besten vorgehe. Einen rechtlichen Anspruch dafür gibt es wahrscheinlich nicht, oder ?



    Wenn mir jemand weiterhelfen könnte, würde ich mich sehr freuen,


    Falk

  • Hallo Dienstag,


    einen generellen Anspruch auf Duldung des Tieres am Arbeitsplatz gibt es nicht. In jedem Falle wird es nicht falsch sein, bevor man das zu sich nach Hause holt, Rücksprache sowohl mit dem Kollegium als auch dem Arbeitgeber zu halten. Denn der Arbeitgeber kann die Mitnahme durchaus untersagen, vor allem dann, wenn eine Störung der betrieblichen Abläufe zu erwarten ist. Ferner sind auch gesundheitliche Belange zu berücksichtigen. Zum einen muss die Möglichkeit bestehen, dass eine Tierhaltung unter hygienischen Bedingungen möglich erscheint; wovon ich jetzt einfach mal ausgehe - das lässt sich ja durchaus regeln ..,.


    Relevant wird auch das Gespräch mit den Kollegen sein. Denn es kann immer mal vorkommen, dass jemand generell Angst vor Hunden hat (so lieb er im konkreten Fall noch sein mag) oder z.B. jemand allergisch auf Hundehaare reagiert.


    Desto mehr im Voraus abgeklärt und offen diskutiert wird, desto unwahrscheinlicher erscheint es, dass es deshalb tatsächlich einmal ein Problem geben sollte.


    Viele Grüße,


    Sascha

  • Hallo,


    ich möchte gerne auch noch ein Urteil des Amtsgerichts Heidelberg hinzufügen, welches, obwohl es aus dem Jahre 1991 stammt, bis heute immer in diesem Zusammenhang erwähnt wird: AG Heidelberg, Az.: 5 Ca 454/91


    Daraus geht hervor: Der Arbeitnehmer hat grundsätzlich keinen Anspruch darauf, seinen Hund mitnehmen zu dürfen. Der Arbeitgeber kann die Erlaubnis erteilen, muss dieses aber nicht. Interessant ist auch zu bemerken: Der Arbeitgber ist nicht verpflichtet, Ausnahmen, auch wenn sich lediglich einen geringfügigen Umfang aufweisen, zu dulden. Fällt z.B. der Hundesitter kurzfristig aus, hat der Arbeitnehmer ohne die arbeitgeberseitige Erlaubnis nicht das Recht, den Hund auch nur kurzfristig, sozusagen "notfallbedingt" mit in den Betrieb zu nehmen.


    Daraus geht also hervor, dass dieses Thema durchaus ernst angegangen werden sollte, bevor man sich entscheidet, den Hund zu nehmen oder nicht.



    Nichts für ungut, aber letztendlich bringt es dem Tier ja nichts, wenn es nicht mitgenommen werden darf,


    Lorenz

  • Hallo Dienstag,


    mal fernab von der rechtlichen Seite: Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist mit dem Hund im Büro? Ich meine, klar ist es von Rasse zu Rasse unterschiedlich und ich kenne deine Arbeitsstätte nicht, aber ich habe eine Kollegin, die hat ihren Hund auch eine Weile mit ins Büro gebracht (war mit dem Chef und den Kollegen abgesprochen), irgendwann dann aber ging das nicht mehr, weil es sich als deutlich stressigere Angelegenheit herausgestellt hat als zuvor angenommen (der Hund musste natürlich hin und wieder Gassi, war teilweise einfach überfordert von der Situation etc.)...

  • Hallo Dienstag!
    ich kann C.Reinhardt nur zustimmen: Tiere haben im Büro nichts zu suchen! Entweder sie fühlen sich nicht wohl und wollen den Schutz/die Aufmerksamkeit des Herrchens oder Frauchens oder sie lenken diese/n und die Kollegen von der Arbeit ab. Über kurz oder lang wird der AG den AN dann bitten, das Tier doch besser in die Obhut eines Sitters oder Freundes zu geben.


    Ich denke, dass du dir selbst und dem Hund (wenn du dir einen zulegen solltest) den größeren Gefallen tust, wenn du dir eine bessere Alternative suchst...


    Liebe Grüße,
    Hanna

  • Hallo allerseits,


    sicher: Es wird keinen Grundsatz irgendeiner Art geben, dass die Duldung eines Tieres in jedem Falle förderlich auf das betriebliche Klilma ist. Auch die Gefahr, eine Allergie zu bekommen, kann nicht voller Gänze abgewendet werden.


    Andererseits ist ein 100%iges Contra in diesen Fällen m.A.n. auch nicht haltbar. Irgendetwas muss an den positiven Effekten, die ja letztlich auch wissenschaftlich belegbar sind, doch schließlich dran sein :)


    Weiterhin sollte gerade in den Zeiten, in denen das Thema Kurzarbeit immer noch nicht von den Tagesordnungen in den Betrieben beseitigt ist, auch einmal an die Mitarbeiter zu denken, die es sich schlichtweg nicht leisten können, den Hund Tag für Tag zu einem Hundesitter zu bringen. Statistisch gesehen ist ein Hund kostenmäßig mit ca. 1300€ im Jahr zu veranschlagen. Das ist umgerechnet auf den einzelnen Monat nicht gerade wenig. Dass Mitarbeiter mit der zusätzlichen Belastung sodann schnell an die Grenze des finanziell Machbaren stoßen, sollte vor diesem Hintergrund verständlich sein, denke ich .


    Meiner Ansicht nach sollte die Problematik auch nicht auf den "Faktor Hund" sui generis abgeschoben werden. Sicher: Kläffer oder nicht - das ist schon eine sehr gewichtige, wenn nicht sogar die in vielen Fällen alles entscheidende Frage. Gleichermaßen sollte man aber auch nicht die Halterschaft aus dem Auge verlieren. Denn viele Probleme lassen sich von vornherein vermeiden, wenn Herrchen oder Frauchen sich von vornherein ernsthaft mit der Problematik auseinandersetzen und dem Tier vor und nach der Arbeit genügend Ausgleich verschaffen. Wenn man dann noch den Umstand berücksichtigt, dass von keinem Kollegen verlangt werden kann, dass man den Hund unbedingt toll findet oder denkt, dass sich ja auch das Kollegium ein wenig um den Hund kümmern könne, ist der meiste Frust der sich ansammeln könnte, eigentlich von vornherein gebannt.


    Alles in allem ist die Situation wirklich nicht einfach - und desto mehr vorher abgeklärt wird, desto eher erkenntman, ob und wo es Probleme geben könnte oder vielleicht auch geben wird.


    Das Thema Hund aber von vornherein aus dem Kreis der Akzeptanz, vielleicht auch lediglich Toleranz zu verbannen, halte ich persönlich für ein wenig unangemessen.


    Schönen Gruß,


    Lorenz

  • Hallo,


    ich kann nur sagen, dass man das Thema ganz in Ruhe angehen sollte. Es gibt immer Leute, die keine Tiere im Büro wollen, im Kollegium aber auch nicht als "Spießer" dastehen wollen. Langfristig kann dies die Belegschaft auch in eine Zweifronten-Gesellschaft auseinandertreiben.


    Die Erfahrung habe ich germacht.

  • Hallo Dienstag,


    andererseits: Wir sind alle erwachsen. Wenn man zu einem Thema befragt wird, sollte es möglich sein, seine Meinung zu sagen. Vielleicht nicht zu 100 % und in aller Direktheit. Wenn man sich jedoch dadurch gestört fühlt und der Meinung ist, dass ein gewisses Maß an Erheblichkeit überschritten wird, sollte es zumutbar sein, dem Kollegium diesbzüglich reinen Wein einzuschänken. Wenn man sich dazu nicht in der Lage sieht sollte man später auch nicht meckern ;) . Wenn man die Gelegenheit hat, seine Meinung zu äußern, so sollte man dies auch tun.

  • Hallo Lorenz,


    das sollte man meinen. Ich habe aber auch schon eine andere Variante hinter mir. Nicht persönlich, aber erfahren bei einem Kollegen, den ich persönlich sehr geschätzt habe. Langsam anfagen zu lästern, um potentielle Interessenten für Gegenmaßnahmen zu finden, sich dann vereinigen und und langsam beginnen, den "Störer" samt Getier herauszumobben. Dem Kollegen ist dazu zu blöd gewesen. Er hat sich zeitnah nach einer neuen Stelle mit Hundeakzeptanz umgesehen und hat in unserem Betrieb gekündigt. Positiver Nebeneffekt: 200 € netto mehr in der Tasche, pro Monat versteht sich :) . Mich hat es sehr für ihn gefreut, dass er sich der langsam aber stetig anwachsenden Gegenfront nicht allzulange entgegenstemmen musste.


    Schönen Gruß,


    Jost

  • Hallo jost,


    das ist aber schon ein wirklich drastischer Fall.
    In aller Regel waren meine Erfahrungen mit Hunden bzw. der Resonanz auf diese durchweg positiv. Allerdings ist das auch von vielen unterschiedlcihen Aspekten abhängig, zB wieviel Platz für den Hund zur Verfügung steht oder ob es sich um einen eher ruhigen oder einen besonders hektischen Zeitgenossen handelt...


    Grüße,
    dillan.

  • Hallo euch allen!
    Meine Erfahrungen waren auch allesamt ziemlich gut, die Hunde waren aber auch alle friedliche Rassen (Golden Retriever und 2x Labrador). Ich kann mir vorstellen, dass hektischere Rassen auch bei eiegntlich verständnisvollen Kollegen zu Stress führen können...


    Liebe Grüße,
    Petra

  • Hallo,


    meine Erfahrungen mit diesem Thema sind eigentlich auch durchweg positiv. Die einzige Person, der das Thema ein wenig zu schaffen macht, ist die Putzfrau. Teppich und Hundehaare sind nun einmal nicht gerade die vorteilahfteste Kombination :)


    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es es auch so etwas geben kann, wie Jost es schildert. Es ist nun einmal nicht jedermanns Sache. Wobei ich das, was dort abgelaufen zu sein scheint, zeimlich lachaft finde. In diesem Fall sollte man sich an sein Wort halten und nicht im Nachhinein einen schlechten Verlierer miemen.


    Schönen Gruß,


    Sascha

  • Hallo Leute,


    ich habe alles so gemacht, wie in den ersten Beiträgen von Euch genannt.


    Das war auch wirklich gut so. Einige hatten Bedenken oder auch Einwände. Darüber hat man sodann geredet und glücklicherweise konnte ich alles aus dem Weg räumen.


    Ich habe aber auch meinerseits etwas unternommen. Ich gehe mit dem Hund regelmäßig zum Hundetrainer. Er verhält sich im Büro schon ganz passabel, wobei sich ja immer noch Dinge verbessern lassen. So wird er sozusagen auf den Büro-Knigge getrimmt. Das funktioniert soweit ganz gut. Die Kollegen sind auch recht angetan.


    Man sollte die Vorbereitungen nicht unterschätzen; ganz klar. Aber im endeffekt hat es sich für michund auch den Hund gelohnt :) .


    Beste Grüße,


    Falk

  • Hallo,


    dem kann ich mir nur anschließen. Auch bei dem WUnsch, dass das Kollegium weiterhin so entspannt bleibt. Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen. Glück ist immer mit im Spiel - das ist nicht nur bei dieser Thematik so .



    Schönen Gruß,


    Jost

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