Gemeinsam Arbeit erhalten?!

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  • Liebe ForumsteilnehmerInnen,
    ich habe einen interessanten Artikel bei http://www.wiwo.de/politik/ein…ndnis-fuer-arbeit-394730/ gelesen und möchte einen Teil als These zur Diskussion weitergeben:


    In der Krise arbeiten Unternehmenschefs und Betriebsräte vor Ort gemeinsam an unkonventionellen Lösungen und Bündnissen, um Arbeitsplätze zu erhalten. Und selbst im Verhältnis von Spitzenverbänden, Bundesregierung und Gewerkschaften herrscht ein neuer Ton. In der Krise will (muss?) man zusammen arbeiten, nicht gegeneinander.
    Wie ist Ihre Einstellung dazu? Gibt es gemeinsame Wege in der Krise?


    Herzliche Grüße,
    Ihre Sybille Wasmund

  • Trotz oftmals scheinbar gegenläufiger Praxis und Interessen:
    Sollte es nicht idealerweise eigentlich immer (also nicht nur in Krisenzeiten) konstruktiven Umgang zwischen AG und BR geben?
    Der AG ist doch in der Regel genauso angewiesen auf ein gutes Betriebsklima wie die AN auf "offene Ohren" für ihre Belange.

  • Hallo 3eck,


    herzlich willkommen im Poko Forum!


    Genau so sehen wir das auch. Ein gutes Beriebsklima ist die beste Voraussetzung für gute Arbeit. Leider gehen die Interessen manchmal etwas auseinander. Wo Reibungspunkte bestehen kann es zu Spannungen kommen.
    Um diese Spannungen im besten Fall nicht enstehen zu lassen können sie ihre Anliegen immer gerne hier besprechen.


    Viele Grüße
    Carsten Regner

  • Hallo, Threadteilnehmer :)


    Das Thema birgt meiner Ansicht nach zahlreiché interessante Aspekte in sich. Wenngleich die Darstellungen in den Medium zumeist dahin tendieren, die Arbeitnehmerschaft generell als krisengebeutelt darzustellen, birgen Krisen im Zusammenspiel BR-AG immer stets auch neue Perspektiven.


    Bedauerlicherweise ist es zumeist aber nur bei den Gruppierungen innerhalb des Kollegiums der Fall, die eine unverzichtbare Stellung im Unternehmen innehaben. Sobald bekannt wird, dass es dem Unternehmen nicht so gut geht, schauen sich viele bereits einmal vorsorglich nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten um, ganz getreu dem (vom Terminus her sicher nicht ernst gemeinten) Motto: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff :-)) . Gerade dann, wenn sich der Arbeitgeber in der Vegangeheit recht unkulant seiner Belegschaft gegenüber gezeigt hat, ist es doch immer wieder interessant mit anzusehen, wie sehr sich ein Mensch doch wenden kann, wenn die Lage es erforderlich macht udn es darum geht, Mitarbeiter, die für die ungehinderte Fortführung des unternehmerischen Betriebs tunlichst nicht mit dem Gedanken spielen zu lassen, über eine KÜndigung nachzudenken. Ich habe in der vergangen Jahren mehrmals erlebt, dass in diesen Zeiten Vereinbarungen möglich sind, welche in "normalen" Zeiten nahezu undenkbar gewesen wären. Der AG hat zumeist keine Wahl, vor allem wenn ihm bewusst gemacht wird, dass Unternehmen der Konkurrenz mit diversen Problemkreisen weitaus unkonventioneller verfahren.


    Leider hat diese Medaiile eine Kehrseite. Zumeist werden Zugeständnisse, die man auf der einen Seite machen musste, auf der anderen Seite den Mitarbeiten nachteilig in Folge gestellt, auf die durchaus verzichtet werden könnte oder auf die der AG nur allzu gerne verzichten würde, wenn er denn könnte. Dort einen ausgewogenen Kompromiss zwischen allen Parteien zu erzielen ist letztlich zumeist wieder Aufgabe des BR; und keine einfache obendrein.

  • Leider hat diese Medaiile eine Kehrseite. Zumeist werden Zugeständnisse, die man auf der einen Seite machen musste, auf der anderen Seite den Mitarbeiten nachteilig in Folge gestellt, auf die durchaus verzichtet werden könnte oder auf die der AG nur allzu gerne verzichten würde, wenn er denn könnte.

    Gerade darin sehe ich auch ein weiteres Problem:
    Das Verdikt der "Verzichtbarkeit" fällt vielfach zuungunsten der später zur Belegschaft gestoßenen AN aus, dabei sind Krisenzeiten mitunter auch für diese eine Möglichkeit, ihre Flexibilität, Kreativität oder sonstigen Stärken unter Beweis zu stellen...

  • Hallo Rothschild,


    das Problem sehe ich ehrlich gesagt weniger. Wenn die neu zur Belegschaft hinzukommenden Mitarbeiter tatsächlich benötigt werden (und das wird der Regelfall sein; welcher Chef stellt Leute ein, wenn er denkt/merkt, dass er sich gar nicht mit Arbeit versorgen kann ), wird ihm zumeist auch daran gelegen sein, diese zu behalten, gerade wenn sie über Schlüsselqualifikationen verfügen, die für das gesamte Unternehmen sehr förderlich sind. Meine Sorge geht eher in die Richtung von J.W. . Am ehesten wird es erst einmal die Teile der Belegschaft treffen, die zur Not am einfachsten ersetzt werden können. Dies ist leider zumeist bei den Kollegen der Fall, die über wenig Qualifikationen verfügen, ganz gleich wie lange sie schon für das Unternehmen schuften. Zumeist fängt man innerhalb der Unternehmenshierarchie ganz unten an, da man denkt dass aus Angst, den Arbeitsplatz verlieren zu können, am ehesten bereit ist, Zugeständnisse zu machen. Diese Leute sind der Ansicht vieler Arbeitgeber nach am einfachsten und schnellsten zu ersetzen. Zur Not wird einfach outgesourced, dann kann sich die Zeitarbeitsfirma mit dieser Probelmatik weiter auseinandersetzen ...


    Das Bittere an der Lage ist: Ohne Betriebsrat im Hause haben sie zumeist sogar recht :S

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