Probleme mit Aushilfengehältern

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  • Bei uns in der Firma läuft momentan etwas schief mit den Gehältern der Aushilfen. Die erste Aushilfe hat während ihres FH-Studiums bei uns gearbeitet und will während sie auf ihre Doktorantenstelle warten ein paar Monate bei uns arbeiten. Da wir momentan genau in der Abteilung in der sie gearbeitet hat Personalmangel haben, sind wir natürlich einverstanden. Aber da sie für diese Stelle eine gute qulifikation mitbringt und sofort zu 100% mit einsteigen kann wollen wir das doch etwas mehr gezahlt wird als die üblichen x Euro. Von Firmenseite kriegen wir zu hören das dies nicht geht und das alle Aushilfen gleich behandelt werden. Sie wird warscheinlich für 3 Monate den Job annehmen und dann nie wieder etwas mit uns zu tun haben wollen.


    Jetzt 2 Wochen später kriegen wir wieder Anfragen auf Einstellungen. 1 Vollzeitkraft und eine Aushilfe, diese beiden Anstellungen sind in der selben Abteilung. Und siehe da es geht doch und es ist anscheinend kein Fehler im System. Eine etwas andere Abteilung und schon kann ein viel höheres Gehalt bezahlt werden für Aushilfen. Der Hammer an der Sache ist jetzt aber, diese Aushilfe bekommt einen höheren Stundenlohn als die Vollzeitangestellte (und auch mehr als viele andere seit Jahren bei uns beschäftigte Mitarbeiter). Unsere Firma begründet dies mit der enormen Qulifikation der Aushilfe.


    Nun fühlen wir uns erst einmal doch etwas veralbert wegen der ersten Aussagen der Firma, das Aushilfen immer gleich bahandelt werden. Zum zweiten fragen wir uns ob wir auch nur irgendetwas dagegen unternehmen können, das Aushilfen plötzlich mehr verdienen als unsere Festangestellten. Ganz davon ab das wir es nicht toll finden das Aushilfen mehr verdienen als Vollzeitmitarbeiter, aber wo könnte das hinführen? Suche dir gute Aushilfen, bazahle sie gut, und werde langsam aber sicher die Vollzeitler los. Asuhilfen kann man viel besser kontrollieren.



    Tips währen super, da ich sowas echt noch nie erlebt habe und es hoffentlich nie wieder erleben muss

  • Hallo,


    ich befürchte, dass man dagegen wenig tun kann, sofern die Tarifbestimmungen (sofern welche vorhanden sein sollten) beachtet worden sind. Dem Arbeitgeber muss es erlaubt sein, auf Personalmangel reagieren zu können; und wenn dies durch oppulentere Zahlungen geschieht, ist das ja erst einmal nicht die schlechteste Sache, wenngleich es sicher schön wäre, wenn die Festangestellten hier nicht im Regen stehen gelassen werden würden . Es wäre in der Tat auch für mich sehr interessant zu wissen, wieo genau der Arbeitgeber so gewillt ist, für diese Aushilfe so viel Geld auf den Tisch zu legen. Irgendetwas muss da doch im Argen liegen ?

  • Hallo Zusammen,



    da hab ich mal eine Rückfrage: Besteht im Betrieb eine
    Betriebsvereinbarung bzw. ein Entlohnungssystem? Es gibt im BetrVG verschiedene
    Mitwirkungsrechte des Betriebsrats bei dem Thema. Einmal gibt es § 87 I Nr. 10
    BetrVG; da geht es um die
    Ausgestaltung und Planung eines Systems, nach dem die Vergütung im Betrieb
    bestimmt werden soll und dann gibt es noch § 99 BetrVG; da geht es um die
    Anwendung eines Entgeltsystems auf einen einzelnen Arbeitnehmer. Ist nicht eins
    davon einschlägig?



    Viele Grüße,


    Chris

  • Hi Chris,


    da hast Du recht. Aus eigener Erfahrung möchte ich hier aber anmerken, dass gerade im Bereich der Entlohnungssysteme immer wieder gernde der Fehler gemacht wird, direkt auf die Lohnsummen umzuschwenken. Im Rahmen der Nr. 10 geht es tatsächlich nur um die Systematik der Zuteilung der Entgelte, nicht um die eigentliuche Höhe > diesbezüglich ist der Arbeitgeber in der Entscheidung frei.


    Hier liegt meiner Ansicht nach ein absoluter Ausnahmefall vor: Ein Arbeitgeber, der einer Aushilfe ein gutes Gehalt verschaffen möchte > der Gesetzgeber wird sich sicherlich freuen, denn die Offenstellung sollte genau dies ermögichen. Leider ist es aber bekanntermaßen eher so, dass diese Lücke zum Lohndumping genutzt wird, egal, ob es um Festangestellee oder Aushilfen geht


    Gruß,
    Sascha

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