Liebe Forumsteilnehmer,
"betriebsratsverseucht" ist das Unwort des Jahres 2009:
Eine unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern, Journalisten, Schriftstellern und einem Sozialethiker hat den Begriff aus 982 verschiedenen Vorschlägen aus dem In- und Ausland ausgewählt, sagte Jury-Sprecher Horst Dieter Schlosser am Dienstag in Frankfurt am Main. Zur Begründung hieß es:
"Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen stört zwar viele Unternehmen, sie als „Seuche“ zu bezeichnen ist indes ein zumindest sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen".
Aufgetaucht ist dieses Wort im Fernsehmagazin "Monitor". In der ARD-Sendung hatte der Mitarbeiter einer Baumarktkette geschildert, dass Abteilungsleiter Mitarbeiter als „betriebsratsverseucht“ bezeichnen, die von einer Filiale mit Betriebsrat in eine Filiale ohne Betriebsrat wechseln wollen. In der neuen Filiale könnte ihm vorgehalten werden, dass sein bisheriges Vertrauen in eine Arbeitnehmervertretung die Einstellung gefährde.
Die Reaktionen, die man im Internet findet reichen von „Was für ein Unsinn! Das war doch ein Einzelfall, der aufgebauscht wird“ oder „Ich habe den Eindruck, die kritisieren das Wort nicht, sondern wollen es bekanntmachen.“ bis zu „Die Benutzung eines solchen Wortes im Zusammenhang mit einem Betriebsrat ist anmaßend! Insbesondere gegenüber dem Engagement der Betriebsräte, sich ehrenamtlich für die Mitarbeiter und das Wohl des Unternehmens einzusetzen!“
Wie ist Eure Meinung?
Viele Grüße,
Eure SybilleWasmund