Hallo,
anbei der Link zu der oben aufgestellten These: http://www.spiegel.de/karriere…ben/0,1518,811418,00.html
Viele Grüße,
Euer Tom
Hallo,
anbei der Link zu der oben aufgestellten These: http://www.spiegel.de/karriere…ben/0,1518,811418,00.html
Viele Grüße,
Euer Tom
Hallo,
der Dauerbrenner Burn-Out - auf der Site wieder einmal fleißigst verlinkt. Gibt es eigentlich in der heutigen Arbeitswelt noch irgendetwas, von dem man nicht depressiv wird /werden kann ?
Nachdenklicher Gruß,
Jost
Hallo,
ich denke nicht, dass Überstunden depressiv machen, sofern man tatsächlich am Monatsende mehr Geld in den Taschen hat. Wenn man diese jedoch "irgendwann" - natürlich nicht dann, wenn es dem Arbeitnehmer, sondern dem Arbeitgeber passt , abfeiern kann / soll, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das wohlbefinden darunter leidet.
Gruß,
Lorenz
Oh, interessanter Artikel. Bisher ganz übersehen.
Weiß hier wer, wie man so etwas "Bei diesen Zahlen wurde anschließend der Einfluss anderer Faktoren herausgerechnet. " in der Wissenschaft anstellt? Wie sollen denn bei einer idR so multifaktoriellen Geschichte wie Depressionen andere Faktoren mal eben so herausgerechnet werden?
Der wissenschaftliche Wert dieser Studie erscheint mir sowieso mehr als zweifelhaft.
Es wurden 2123 Menschen untersucht, von denen 66 (3,1%) eine Depression entwickelt haben.
Von den 1105 Probanden mit "regulärer" Arbeitszeit haben 38 (3,4%) eine Depression entwickelt
Von den 227 Probanden mit 11 bis 12 Stunden täglich haben 10 (4,4%) eine Depression entwickelt.
Wer jetzt mitgerechnet hat, der stellt fest, dass von 791 (2123-1105-227) Probanden, die weder "reguläre" Arbeitszeiten haben, noch 11 bis 12 Stunden täglich arbeiten, 18 (66-38-10) eine Depression entwickelt haben, das sind 2,3%.
Spätestens an diesem Punkt würde sich jeder der sich bereits ernsthaft mal mit der Aussagekraft von Statisiken befasst hat, kurz zurück lehnen und besinnen. Diese dritte Gruppe, dass dürften doch wohl die sein, die mehr arbeiten, als ihre reguläre Arbeitszeit ist, aber weniger als 11 bis 12 Stunden. Diese Gruppe hat aber die geringste Depressionsrate... Passt nicht so ganz in die Aussage "Überstunden erhöhen Depressionsrate"-
Mathematisch bewanderte Menschen würden sich auch fragen, ob diese oben ermittelten Prozentzahlen statistisch signifikant sind. In Anbetracht der relativ wenigen Depressiven in den Stichproben darf das bezweifelt werden. Eine einfache Überlegung wäre z.B. wie sich die Zahlen verandern würden, wenn nur ein einziger der 11-12 Stundler weniger depressiv geworden wäre. Also nur 9 von 227? Dann betrüge die Depressionsrate nur noch 4%. Oder anders ausgedrückt: Ginge man von der Annahme aus, dass die Depressionrate zwischen "reguärer" Arbeitszeit und Überstundenschrubbern gleich ist, dann würde man unter den 277 Überstundenschrubbern 8 und nicht 10 Depressive erwarten. Man findet also lediglich zwei Depressionen mehr als erwartet... Ob das bereits signifikant ist?
Jetzt ist diese Untersuchung aber von Geistes"wissenschaftlern" gemacht... Da möchte ich mal eine Vermutung anstellen, was sich hinter der Formulierung "Einfluss anderer Faktoren herausgerechnet" verbirgt:
Der durchschnittlich begabte Geisteswissenschaftler stellt also fest, dass er (siehe oben) drei Prozentzahlen für die Depressionsrate bekommen hat: 2,3%, 3,4% und 4,4%. Natürlich ist nicht jede Depression auf die Arbeit zurückzuführen, es müssen also die nicht arbeitsplatzbezogenen Depressionen herausgerechnet werden. Wo bekommt man die Zahlen über nicht arbeitsplatzbezogene Depressionen her? Klaro: Aus einer Statistik über Depressionen bei Arbeitslosen. Die liege, sagen wir mal bei 7%. Oops... Arbeit per se ist also gut gegen Depressionen.. wir brauchen einen anderen Ansatz. Da die niedrigste Depressionsrate die in der Untersuchung ermittelt wurde 2,3% ist, handelt es sich dabei offenbar dabei um die niedrigste Depressionsrate die bei einem arbeitenden Menschen vorkommt, also um den Depressionsanteil der durch andere Faktoren entsteht und daher herausgerechnet werden muss.
Ziehen wir die 2,3% von den "regilären Arbeitszeiten" ab, so bekommen wir also dort einen durch die Arbeit verursachten Depressionsanteil von (3,4%-2,3%) 1,1%.
Bei den Überstundenschrubbern kommen wir auf (4,4%-2,3%) 2,1%, also auf das Doppelte. Schwupps ist der Beweis gelungen, dass Überstunden das Risiko an einer schweren Depression zu erkranken, verdoppeln...
Einfach genial!
Der Schlusshinweis, dass die Depressionsrate in der Normalbevölkerung ca 5% betrage, schlägt dem Fass dann doch den Boden aus, führt es doch zwangsläufig zu dem Ergebnis, dass die Nichtverbeamtung zu einem um das dreifache erhöhten Depressionsrisiko führt.
Und dann stellt man noch die These auf, dass das eine die Folge von dem anderen ist (wer sagt denn, dass nicht vielleicht Depressionen das Risiko erhöhen Überstunden zu machen?) und schon hat man wieder einmal Unmengen Steuergelder verschwendet nur damit sich ein paar unfähige Geisteswissenschaftler mit akademischen Würden schmücken können.
In diesem Sinne: Helau und Alaaf
Narhallamarsch!
Hallo,
vielen vielen Dank für diese Darstellung. Sehr unterhaltsam
Chapeau
Horst
Hallo,
großes Lob auch von meiner Seite aus - Das zeigt einmal, wie subjektiv die Handhabe in diesem Themenbereich ist.
Viele Grüße
Sascha
Hallo,
ich bin sowieso der Ansicht, dass dieser besagtwe Artikel nur einer von vielen ist, die dazu dienen, den finanziellen Interessen bestimmter Branchenzweige einen Ausdruck zu verleihen. Jeder der unzufrieden ist, findet sich darin wieder und auch wiederum irgendwie bestätigt. Ein sehr gutes Argument, diesnbezüglich einmal fachmännische Beratung aufzusuchen ... .
Gruß,
Lorenz
Hallo,
das mag sein, aber auf irgendeiner Grundlage wird dieser dann aber wohl doch basieren; oder etwas nicht ?
MfG
Benjes
Komisch, dass dieser Thread einfach mit einer rhetorischen Frage aufhört.
Benjes: Als Zyniker würde ich sagen, dass du heute für die Bestätigung oder Widerlegung jeder These ein Gutachten in Auftrag geben kannst und für deinen Zweck verwertbare Ergebnisse erhalten wirst. Universitäten werden immer mehr Dienstleistungsbetriebe, die ökonomisch denken müssen. Da werden dann Dissertationen bevorzugt, die sich "verkaufen" lassen...
Gruß,
Jörn
Hallo,
das ist zwar eine gewagte These, aber ich befürchte, dass Du diesbezüglich Recht hast. Letztlich fährt man immer mit den Thesen besser, die sich ihrerseits am besten vermarkten lassen.
Traurig, aber wahr,
Sascha
Hallo,
es kommt halt auf die Interessenlage an. Mich würde es nicht wundern, wenn eine andere Studie dieses Ergebnis wiederum verzerren würde bzw andere Ursachen als eigentliche Ursache für die Depressionen als kausal anführen würden.
Gruß,
Jost
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