Messers Schneide

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  • Hallo,


    die Ausbildung ist zuende und mein Mitazubi und ich wurden befristet übernommen. Soweit so gut. Eine unbefristete Stelle hätte ich auch mit einem Antrag nicht bekommen, weil einfach keine Stelle im Stellenplan vorgesehen ist. Vor Gericht hätte ich also sowieso keine Chance gehabt, wieso dann erst das Kriegsbeil ausgraben?
    Aber das ist jetzt nicht das große Problem. Das ist ein anderes:
    Die ersten beiden Wochen nach meiner Prüfung wurde ich an eine andere Abteilung "ausgeliehen", nun bin ich in der eigentlichen Abteilung: der Personalabteilung. Ich fühle mich hier auch wohl und alles, war schon während der Ausbildung mal hier (damals noch nicht bei der JAV), aber heute ist das etwas was anderes.
    Meine Chefin hat mir schon gesagt, dass ich JAV-Tätigkeit und Abteilungstätigkeit auseinanderhalten muss. Ich versuche das auch so weit es geht eben zu trennen, habe aber die Frage, ob das langfristig gut gehen kann? Ich werde zwar nur stellvertretend an Personalratssitzungen teilnehmen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass der Personalrats-Vorsitzende mir die ein oder andere Frage stellen wird, bei der ich auf Messers Schneide sitzen werde. Was also tun? Einfach nurnoch zu JAV-Sachen äußern? Das wird auch schwer, weil zu den JAV-Sachen auch Bewerbungsverfahren für künftige Azubis zählen und genau die sind grade schwer ein Thema bei den Personalratssitzungen und auch genauso ein Thema, über das sich viel aufgeregt wird.
    Wie würdet ihr das trennen? Oder würdet ihr einen kompletten Schritt machen und das JAV-Amt niederlegen?


    Gruß Juleli

  • Hallo,


    ich bin in der selben Situation.


    Nur das ich neben JAV-Vorsitz auch den stellv. Personalratsvorsitz innehabe und gleichzeitig in der Personalabteilung arbeite.


    Aber bisher (seit 1 Jahr) funktioniert das gut. Man muss natürlich beides strikt voneinander trennen.


    D.h. was mit als JAV oder PR bekannt wird, sage ich der Personale nicht und umgekehrt. Wenn mich also der PR in der Sitzung etwas fragen sollte, was ich nur wissen kann, weil ich der Personale arbeite, dann bekommt er "Kein Kommentar" zur Antwort und natürlich wieder umgekehrt. In Sachen Rechtsberatung trifft dass allerdiengs nicht zu, d.h. mein rechtliches Personalwissen bringe ich natürlich auch im PR ein.


    Zurücktreten kommt aber niemals in Frage, das wäre feige und den Wählern gegenüber ungerecht!!!


    Mfg Chris

  • Hm. Du hast schon recht. Irgendwie weiß ich aber noch nicht so ganz, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Irgendwo sind da ja zwei Sachen (Herzen) dran beteiligt.
    Ich weiß halt nicht, ob man beiden Dingen gerecht werden kann oder nicht besser jemandem die Chance geben sollte, der weiß, dass er beiden Seiten gerecht werden kann?


    Lieben Gruß Juleli

  • Zitat von "Christobal"

    Nur das ich neben JAV-Vorsitz auch den stellv. Personalratsvorsitz innehabe...


    Wusste garnicht dass das geht...


    Zu deiner Frage Juleli.
    Ehrlich gesagt würde ich auf Grund der Tätigkeit in der Personalabteilung aus der JAV austreten, du kannst nicht die AG Seite vertreten und die AN Seite. Es ist gängige Praxis dass Personen die in der AN-Vertretung sind dort austreten weil dies i.d.R. nicht vereinbar ist. Mir sind viele solcher Fälle bekannt.

  • Zitat von "Michael B."

    Wusste garnicht dass das geht...


    das geht nur nach den Personalvertretungsgesetzen, nach dem BetrVG ist eine Doppelmitgliedschaft ausgeschlossen!


    Ich habe so eine Situation mal sehr gut überstanden, weil sowohl der PR-Vorsitzende als auch der Personalentscheidende, für den ich gearbeitet habe, sehr verständnisvoll waren und mich absolut nie in Gewissenskonflikte gebracht haben! Wenn ich mir nicht sicher war, ob ich irgendetwas schon weitergeben durfte, habe ich nachgefragt. Es ist ja schon fast witzig, wenn man selbst Vorlagen schreibt, die man dann später ablehnt ;)
    Später hatte ich aufgrund meiner PR/JAV-Tätigkeit große Probleme mit einem anderen Vorgesetzten (wg. Freistellung, Entscheidungen, etc.), was letztendlich zu einer Versetzung geführt hat, aber meine PR-Tätigkeit hätte ich nicht aufgegeben, das wollte er ja nur!

  • Zitat von "ConAirchen"

    Später hatte ich aufgrund meiner PR/JAV-Tätigkeit große Probleme mit einem anderen Vorgesetzten (wg. Freistellung, Entscheidungen, etc.), was letztendlich zu einer Versetzung geführt hat, aber meine PR-Tätigkeit hätte ich nicht aufgegeben, das wollte er ja nur!


    Solche und manchmal noch schlimmere Situationen meine ich. Man kann ja auch nicht im Kreistag Abgeordneter sein und gleichzeitig in der Verwaltung arbeiten, ist genauso unmöglich. Rechtlich wie auch moralisch m.M.n.

  • ich denke, dass es von dieser Sorte Chefs nicht so viele gibt und wenn man dann doch mal so einem begegnet, ist er es nicht Wert, dass man sich von ihm einschüchtern lässt! Zum Glück haben ja auch die Chefs Vorgesetzte und im Zweifel achtet auch der PR darauf, dass man nicht benachteiligt wird...

  • Genau das ist der Punkt. Wenn es z. B. in einem 1/4-Jahresgespräch mit dem Bürgermeister darum geht, warum gewisse Dinge schief laufen in der Beziehung zwischen Personalabteilung und Personalrat, sitze ich da und bin bei beiden Dingen dabei. Da taucht schon ein gewisser Konflikt auf und ich weiß halt nicht, ob ich diesem Konflikt gewachsen bin. Ich bezweifle auch, dass überhaupt irgendjemand bei mir auf der Arbeit genau diesem Konflikt gewachsen ist.
    Je größer die Probleme zwischen PR/JAV und Personalabteilung sind, desto schwieriger wird das Ganze für eine Person, die dazwischen steht. Und momentan stehen wir - ohne zuviel zu verraten - großen Differenzen zwischen PR und Personalabteilung gegenüber, weil halt viel schief läuft.

  • Hallo Zusammen,


    ich verstehe Dein Problem. Dieser Situation kann man nicht wirklich gewachsen sein. Denn man muss/soll beide Seiten vertreten und das geht nicht. Man muss sich in so einem Gespräch für eine Seite entscheiden.


    Lg Anja

  • Zitat von "Michael B."

    Ich kann auch nur noch einmal sagen:


    Man kann nicht Arbeitnehmer- UND Arbeitgebervertreter sein. Das schließt der gesunde Menschenverstand m.M.n. aus.



    Naja ich denke schon dass man beides Vertreten kann, aber nicht in Gesprächen oder Sitzungen. Man muss sich halt vorher überlegen als welcher von beiden man an der Sitzung/Gespräch teilnimmt und sollte dann auch nur diese Seite Vertreten. Diesen Schnitt musst du halt einfach ziehen.

  • Wie gesagt, bei mir läuft seit einem Jahr sehr gut, zumal man als JAV eh nicht so oft mit der Personale aneckt. In der Regel sind die Befindlichkeiten zwischen PR und Personale. Und als JAV sollte man sich eigentlich nicht in die Belange des PR einmischen.


    Außerdem ein guter Dialog bzw. Diskussion zwischen PR und Personale hilft den Problemen oft, egal, wer auf welcher Seite. Nur in der Regel gehen beide Partein ja stets auf Konfronation, sodass eine Lösung immer schwer ist.


    Außerdem wacht der PR über die Einhaltung der Gesetze, also kann es für die Personale nur ratsam sein, auf Bedenken des PR einzugehen. Aber der Ton macht die Musik. Wir arbeiten in dem Sinne gut mit der Personale zusammen, weil keiner Krieg will, zumal die Personale auch weiß, dass ohne unsere Zustimmung wenig läuft.


    Da ich, wie gesagt, auch auf beiden Seiten stehe, vertrete ich einfach meine Meinung, die kann sowohl AN- als auch AG-freundlich sein, schließlich wurde ich dafür gewählt. Und nur weil eine Vorschlag von der Dienststelle kommt, muss er nicht schlecht.


    Aber, wie überall in der Arbeitswelt, kommt es auf das Betriebsklima an.

  • Bei uns gibt es momentan sehr viele Dinge, bei denen PR und Personalabteilung miteinander anecken. Und ich kann mir gut vorstellen, dass das noch etliche Dinge mehr werden, bei denen es echt mal Krieg geben wird.
    Auch die JAV wird kurz- oder langfristig ordentlich mit der Personalabteilung anecken - soweit ich das momentan beurteilen kann, weil da echt was schief läuft!
    Es wurde nämlich leider noch nicht erkannt, dass Gleichbehandlung und Mitarbeiterfreundlichkeit wesentlich zu einem guten Betriebsklima beitragen und dadurch auch eine höhere Kundenfreundlichkeit gewährleistet ist.


    Lieben Gruß Juleli


    (P.S.: Diese Zeilen entstanden in einer Situation, in der ich echt angefressen war und nicht gut auf meine momentane Abteilung zu sprechen bin!)

  • Die Sache wurde geklärt. Aber das Amt niederzulegen hat sich jetzt erstmal erledigt, weil ich sowieso gekündigt habe und zum 31. August weg bin von meiner jetzigen Arbeit. Die Probleme sind nicht aus der Welt geschaffen, aber das ist nurnoch ein Monat lang mein Problem.


    Naja. Ich bin aber - hätte ich nicht gekündigt - zu dem Schluss gekommen, dass sich beide Seiten nicht vertragen können. Man kann nicht beides machen. Das ist unmöglich. Wenn man doch beides macht, hängt man nicht mit dem ganzen Herzblut an einer Sache, sondern versucht in jeder Position sicherlich einen Kompromiss zu finden. Das spart vielleicht Ärger, aber so manche Chance wird sicherlich dadurch vertan, dass man gewisse Dinge als Personalratsmitglied dann vielleicht nicht zur Sprache bringt, weil die eigene Abteilung dadurch ein schwereres Leben haben könnte.


    Auch muss ich merken, dass ich erstmal schräg von der Seite in der P-Abteilung angeschaut werde, bevor die Sprache darauf kommt, dass ein Schreiben an den Personalrat losgelassen wurde. Zunächst einmal werde ich taxiert und dann erst wird soetwas gesagt. Das ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber sicherlich würde das längerfristig nicht die einzige Reaktion bleiben. Ich denke, dass auch das Leben ansich in der P-Abteilung sehr schwer wäre, würde man beide Seiten vertreten wollen.


    Es geht einfach nicht langfristig gesehen.

  • Zitat von "Juleli"

    Naja. Ich bin aber - hätte ich nicht gekündigt - zu dem Schluss gekommen, dass sich beide Seiten nicht vertragen können. Man kann nicht beides machen. Das ist unmöglich.


    .....


    Es geht einfach nicht langfristig gesehen.


    Genau meine Meinung.

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