Gewerkschaft erst im Notfall interessant?

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  • Hallo!


    Da Sonja und Chareos folgende Frage aufgeworfen haben:


    Zitat

    Warum kommen die Leute immer erst im akuten Notfall drauf, das die Gewerkschaft doch nützen könnte?


    ... wollte ich darauf einfach mal näher eingehen.


    Ich war als Azubi auch nicht in der Gewerkschaft, bin erst vor kurzem eingetreten und bin auch - das gebe ich zu - mit gemischten Gefühlen eingetreten.


    Zunächst mal zu den Azubis...


    Die Azubis haben gemeinhin nicht den geringsten Schimmer was die Gewerkschaft für sie tun kann bzw. was sie mit ihrer Mitgliedschaft für die Gewerkschaft / Gemeinschaft tun.


    Ich habe deshalb auf meiner letzten JAV-Versammlung unsere ver.di-Jugendsekretärin mal darüber sprechen lassen.
    Es hat zugegebenermaßen nicht viel gebracht, aber von diesem einen Tag hatte ich mir auch nicht mehr versprochen... die Gewerkschaften müssten meiner Meinung nach umfassender informieren.


    Aber auch dann haben Azubis oft noch gar nicht das Bewusstsein dafür wofür die Gewerkschaft da ist... bei uns denken die meisten eh, dass sie auf jeden Fall übernommen werden und dass sie nie im Leben mal auf einen Rechtsschutz oder sowas angewiesen sein würden.


    Ich höre auch bei uns oft den Spruch "Ich kriege ja auch ohne Mitgliedschaft das was die erkämpfen."


    oder


    "Mir ist das Geld zu schade."


    Ich hab sogar schon mal gehört "Ich bin ja in der Kirche... das reicht."


    Ich bin - wie gesagt - mit gemischten Gefühlen in die ver.di eingetreten.


    Das hatte folgende Gründe:


    Eine Gewerkschaft lebt von ihren Mitgliedern... ohne diese hat sie keine Kraft.


    aber... ich höre immer öfter von oft langjährigen Mitgliedern, dass sie austreten, weil sie von der Gewerkschaft keine Hilfe bekamen als sie sie brauchten. Auch auf Nachfragen kam keine Reaktion... erst nach dem Austritt und dann auch nur die Frage weshalb das Mitglied ausgetreten ist.
    Auf die Antwort, dass es wegen des Fehlverhaltens der Gewerkschaft ist kommt dann regelmäßig nur Schweigen...


    Und da frage ich mich ob die Gewerkschaft auch weiß, dass sie von ihren Mitgliedern lebt. Und wenn sie das weiß... weshalb kümmert sie sich dann so wenig um sie?


    Ich bin einfach der Meinung, dass - zumindest die ver.di - zu wenig informiert, zu wenig ihre Motive darlegt und sich zu wenig wirklich um ihre Mitglieder kümmert.


    Vielleicht ist das in anderen Gewerkschaften anders, aber nicht umsonst verliert die ver.di - gerade im öffentlichen Dienst - immer mehr Mitglieder.


    Und ich befürchte, dass das mit dem neuen TVöD noch schlimmer wird.


    In diesem Sinne... ich bin gespannt auf Meinungen. :)


    Viele Grüße, Daniela

  • Hallo,


    sicherlich hast Du in einigen Punkten recht. Grad die Infolage für Azubis sieht meist so aus dass die Informationen im Internet geholt werden müssen oder im Betriebsratsbüro ausliegen. Das liegt aber auch daran dass es nicht immer leicht für die Gewerkschaften ist an die Jugend ranzukommen, oftmals auf desinteresse stoßen und die Mitgliederzahlen bei Jugendlichen alles andere als erfreulich sind.


    Grad bei so Argumenten "wir bekommen die leistungen ja auch so" oder "da kümmern sich schon andere drum" zieht das Gegenargument dass die Gewerkschaften mit jedem neuen Mitglied stärker werden ganz gut. Dennoch ist es nicht leicht neue Mitglieder zu finden da sich Politik und Medien ja in den letzten Jahren sauber auf die Gewerkschaften eingeschossen haben. Wenn man täglich in der Bildzeitung liest wie schlecht sie doch für unsere Wirtschaft sind, wer glaubt dann einem anderen Azubi noch der einem sagt dass es nicht so ist??


    Ich würde mal gerne die Leute sehen wenn es keinen Tarifvertrag mehr gäbe, wenn sie selbst mit dem Chef ihren Lohn verhandeln müssen oder was rauskommt wenn die CDU erstmal das Tarifrecht beschnitten hat und in Zukunft die Betriebsräte mit der Geschäftsleitung allein ohne die Gewerkschaft über die Löhne verhandeln. Dann wird es nämlich mit Glück noch eine Nullrunde geben, aber bestimmt keine Erhöhungen mehr wie man sie im Moment gewohnt ist.


    Dann hör ich die Leute immer über unsere Forderungen lästern, sie seine utopisch und viel zu hoch. Ich hab einen Jugendsitz in der bayrischen Milchwirtschaftskommission und wir haben dieses Jahr 4,2% mehr Lohn und 12 Monate Übernahme gefordert. Sehr viele haben uns verspottet, aber dass man auch eine Verhandlungsgrundlage braucht kapiert niemand. Rausgekommen sind 2,1% mehr Lohn und 6 Monate Übernahme. Das war mit Abstand der beste Abschluß in der deutschen Milchindustrie und die Leute die nicht in der Gewerkschaft sind und trotzdem davon profitieren regen sich am meisten auf dass es zu wenig wäre.



    Ich glaube dass es ohne die Gewerkschaften ganz schön Berg ab mit der Arbeitnehmerschaft geht, denn sie sind die einzigen die in der politik noch auf unserer Seite stehen. Vielleicht die neue Linkspartei noch, wird sich aber erst zeigen wie stark sie wirklich sind. Dass man mit solchen Organisationen nie zu 100% zufrieden sein kann ist denk ich normal und wegen kleinigkeiten sollte man sie auch nicht boykotieren, denn wir sind diejenigen die im endeffekt auch von ihnen profitieren!

  • Zitat von "Daniela"


    Die Azubis haben gemeinhin nicht den geringsten Schimmer was die Gewerkschaft für sie tun kann bzw. was sie mit ihrer Mitgliedschaft für die Gewerkschaft / Gemeinschaft tun.


    In vielen Betrieben gibt es deshalb aktive JAVis oder Vertrauensleute, die auch mit den Azubis sprechen sollten, um sie auf die wichtige Funktion der Gewerkschaft (und damit auch der Gemeinschaft, ich finde deinen Vergleich ziemlich passend, Daniela!) hinzuweisen.


    Zitat

    Ich habe deshalb auf meiner letzten JAV-Versammlung unsere ver.di-Jugendsekretärin mal darüber sprechen lassen.
    Es hat zugegebenermaßen nicht viel gebracht, aber von diesem einen Tag hatte ich mir auch nicht mehr versprochen... die Gewerkschaften müssten meiner Meinung nach umfassender informieren.


    Dazu kann ich dir sagen, dass die hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen (also z.B. die Jugendsekretärinnen und -sekretäre) mitunter bis zu 1.000 JAVen betreuen müssen. In der Gewerkschaft sind wir vor allem auf die ehrenamtlichen Menschen angewiesen, die unsere Ideale und unsere Informationen weitertragen - zum Beispiel auf einer Jugendversammlung, einem Azubifest etc.


    Zitat

    Aber auch dann haben Azubis oft noch gar nicht das Bewusstsein dafür wofür die Gewerkschaft da ist... bei uns denken die meisten eh, dass sie auf jeden Fall übernommen werden und dass sie nie im Leben mal auf einen Rechtsschutz oder sowas angewiesen sein würden.


    Genau so war's bei mir auch. Ich bin auch erst eingetreten, nachdem meine Ausbildung zu Ende war. Das hatte aber auch etwas damit zu tun, dass ich mit meiner Ausbildung schon genug um die Ohren hatte und meine Interessen (zeitintensive Hobbies etc.) anders lagen. Viele Azubis haben ähnliche Probleme, wobei das natürlich keine Entschuldigung dafür sein kann, dass sie nicht wissen, wofür die Gewerkschaft eigentlich da ist.



    Genau aus diesem Grund bin ich dafür, dass - und das ist schon in einigen Branchen so passiert - nur Gewerkschaftsmitglieder die tarifvertraglich garantierten Leistungen kriegen. Wer nicht mit uns kämpft und streitet, soll auch nicht auf unserem Rücken den Lohn einstreichen!


    Zitat

    Und da frage ich mich ob die Gewerkschaft auch weiß, dass sie von ihren Mitgliedern lebt. Und wenn sie das weiß... weshalb kümmert sie sich dann so wenig um sie?


    Gerade bei uns im Jugendbereich (und dazu gehören fast alle, die hier schreiben und lesen) ist es wichtig, Menschen über die Gewerkschaft zu informieren und ihnen aufzuzeigen, warum es so dringend notwendig ist, dass sie eintreten. Das "um Mitglieder kümmern" kann nicht nur vom ver.di-Büro aus passieren! Im Gegenteil - die aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Betrieb oder in der Verwaltung sind da mindestens genauso gefordert!


    Zitat

    Und ich befürchte, dass das mit dem neuen TVöD noch schlimmer wird.


    Da gebe ich dir absolut recht. ;)

  • Servus!


    Mein Lieblingsthema *jubel*!


    Tja, ich gebs zu, ich war auch während der Ausbildung (und das ist heute genau 9 Jahre her! ui!) auch nicht in der Gewerkschaft. Weil unser Ausbilder uns das madig geredet hat, von wegen, nicht zuständig blabla.


    Und ich war auch schon 2 Jahre JAVie ohne Gewerkschaft (pfui *grins*).


    Als ich Vorsitzende wurde hats dann geheissen, die Vorsitzende gehört in die IGM. Super. Naja, dann bin ich halt eingetreten. Das wars dann auch erst mal wieder.


    Und nur durch unseren GJAV-Vorsitzenden hab ich dann mal die Luft im Jugendgremium geschnuppert - und bin kleben geblieben.


    Hab dann kapiert, wie wichtig es ist, sich zu organisieren und um unsere Rechte (und natürlich auch Moneten) zu kämpfen.


    Ich hab auch immer schwer zu tun, meine Azubis zu überzeugen, das die IGM wirklich wichtig für sie ist. Und ärgere mich zu Tode, wenn ich (ohne Scheiß) wirklich so Kommentare kriege wie: Was jucken mich schon 6 oder 12 Monate Übernahme? Des nutzt doch eh nix!


    Super, da krieg ich Mordgelüste.


    Es ist halt leider so, dass die meisten immer noch nicht begriffen haben, das wir AN die Spielbälle der AG sind.


    Klar gibts auch immer wieder mal kleine Klitschen, die wirklich zu kämpfen haben und auch Chefs, die ihre Mitarbeiter gut behandeln. Aber was teilweise so abgeht ist doch der Wahnsinn.


    Wir haben das Glück, ne super Jugendsekretärin zu haben, die sich für uns den Hax ausreisst und uns 200% unterstützt.


    Ach ja, dieses Jahr haben wir zum 1. mal gestreikt - der Abschluss von 1,5% Erhöhung war zwar nicht so der Burner.... aber wir haben was erreicht... und vielleicht hat das auch wieder bei einigen was bewirkt - wir sind stark - aber wir können noch viel stärker werden - wenn alle ein klein bissal was dazutun.


    Und wie schlau sind wir JAVies, wenn wir nicht mal bei der Gewerkschaft wegen irgendnem Problem anrufen können?


    Ach, und nen Azubi bringt der Beitrag ja auch nicht um, sogar bei uns im Kfz-Handwerk war die Lohnerhöhung größer als der Mitgliedsbeitrag ist.


    Sodala, dat wärs fürs erste.


    Danke an Daniela für den Start dieses Themas! Find ich echt 8)


    Liebe Grüße aus München


    Sonja


    P. S. So, werd mich jetzt mal um meine neuen Azubis kümmern *grins*.


    :smt059

  • Für mich stellt sich dann immer die Frage... wie kann ich Kolleginnen und Kollegen und gerade die Azubis davon überzeugen, dass es wichtig ist die Gewerkschaft mit seiner Mitgliedschaft zu unterstützen?


    Ich tu mir bei uns halt schwer, weil unsere Vertrauensleute kaum was machen und ich sogar gerügt wurde als ich in das ver.di-Forum bei uns im Intranet (ist auch so ein Unterforum wie z. B. "Dies und das" hier) was reingeschrieben habe. Das waren 1:1 Infos von der ver.di, aber ich durfte das so nicht machen. :(


    Tja... wie macht man dann den Leuten klar, dass die Gewerkschaft wichtig ist... ?


    Habt Ihr da schon Aktionen bei Euch gemacht? Wie geht Ihr vor? Wie informiert Ihr? Woher bekommt Ihr Info's?


    Über Tipps würde ich mich sehr freuen. :smt041


    Liebe Grüße, Daniela

  • Huhu!


    Also, wir haben uns gestern bei unseren Azubis vorstellt, und dann in Gruppenarbeit was gemacht:


    Die Azubis einfach mal erarbeiten lassen, wie hoch gesetzliche Ansprüche für Urlaub, Arbeitszeit, Urlaub- und Weihnachtsgeld und Azubi-Vergütung sind! (bei letzterem im Gesetz: angemessen! Super oder?)


    Dann haben wir Ihnen gesagt, was die Tarifverträge absichern.... und tada! Sie habens begriffen!


    LG
    Sonja 8)

  • hallo daniela,
    uijujui dazu will ich sooo viel sagen :D


    mal kurz wie ich zu der gewerkschaft gekommen bin:
    an meinem geburtstag wurde ich von unserem personalrat (da war ich noch kein javi) angerufen. die haben mir etwas von einer tarifkommission für azubis erzählt und das ich da hinfahren soll und das machen soll. dafür müsse ich in die ötv eintreten.
    ich habe das zu hause kurz mit meinen eltern besprochen und schon war ich auf meiner ersten sitzung (landesebene). ich wurde nicht gewählt, aber ich fand die stimmung und die leute gut und bin dabei geblieben.


    ich bin nicht der meinung, dass es zu wenig infos über die gewerkschaft gibt, ich schliesse mich mathiasR an - es ist unsere aufgabe vor ort die infos über die gewerkschaft zu verbreiten.


    kurz zu dem punkt der mitgliederbetreuung. wir haben ja im öd also fb7 die gleichen sek. die in kl sitzen. diese menschen sind vorranig dafür verantwortlich, dass a) bei uns nichts läuft und b) die menschen sich alleine gelassen vorkommen. hätten wir sekretäre die ihren job lieber mögen und die mehr herz hineinstecken, würden gerade bei uns weniger austreten - glaub mir, ich kenne die (die haben vorher jugend gemacht - schrecklich !!!!)
    bei sabsl bin ich der meinung, dass wir eine der fähigsten mitarbeiterinnen der gewerkschaft haben und sie würde nie ein mitglied im regen stehn lassen. bei fragen bekomme ich immer sofort oder in kurzer zeit meine antwort.


    schreib gleich weiter, muss mal kurz weg - bis gleich.

  • ... bin wieder da.


    ich bin der meinung, dass neben denen, die dumme antworten geben 80% nie gefragt werden ob sie eintreten möchten - das ist zwischenzeitlich bewiesen.
    ich hatte eine lange zeit, da waren die azubis so beweglich wie stahl. das hat mir die laune verdorben und ich habe nicht mehr versucht mitglieder zu werben.
    jetzt habe ich wieder den einstieg gefunden und es läuft gut. ich finde, wenn man den menschen zuhört findet man den weg was man sagen muss.
    ein azubi hat mir erzählt, dass er ein referat vor der klasse halten muss und etwas angst davor hat - mit ihm habe ich dann über das seminarangebot, bildungsurlaub und sowas gesprochen. anschl. habe ich ihm das bildungsprogramm gegeben zum lesen.


    ein anderer azubis ist wild auf politik, den konnte ich für unseren bezirksjugendausschuss gewinnen.


    ich hatte immer etwas angst die menschen auf ver.di anzusprechen, doch das habe ich irgendwann abgelegt.


    mein angebot für alle neuen - sie können sich ein seminar aussuchen und ich begleite sie damit sie nicht alleine sind. das kommt gut.


    sabsl versucht bei uns auf jedes fest und versammlung zu kommen und dort behandeln wir immer ein aktuelles thema - dadurch wissen die azubis wer sie ist und wenn sie sich dann bei einem grillfest oder auf unserer weihnachtsfeier wiedersehen ist die hemmschwelle mit ihr über ver.di zu sprechen nicht mehr so hoch als vorher.


    ich werde von allen seiten mit infos zugeworfen und die infos die ich wichtig finde, die leite ich an alle unsere azubis weiter. die, die es lesen wollen tun es, die anderen können es ja löschen. also bei uns im haus würde ich das mit den mangelnden infos nicht zählen lassen.


    verteilt ihr an die neuen azubis die infomappen? bekommt ihr eine rückmeldung darauf?


    die kollegen sind immer geschockt wenn ich sage, dass nur die mitglieder einer gewerkschaft den lohn verdient haben - da nehme ich kein blatt mehr vor den mund. die müssten alle 20% weniger bekommen als wir - dann hätten wir rekordzahlen im bereich mitgliederzuwachs :wink:


    ach rainbow - ich will auch endlich mal wieder streiken :cry:
    so wie es aussieht, gibt es im weihnachtsgeschäft bei real (metro gruppe) streiks, da nehme ich mir frei wenn es sein muss - da kommt freude auf !!


    daniela: Was hast du denn "schlimmes" im intranet geschrieben und was hatten die vertrauensleute dagegen?


    so, genug geschrieben. ich mach mich mal wieder an die arbeit.


    bis dann

  • Bei unserer JA-Versammlung in diesem Jahr hat mal nicht der "Hauptamtliche" den ver.di-Teil vorgestellt, sondern eine Kollegin und ich, die beide bei der ver.di-Jugend aktiv sind. Das ist auch gleich ein bisschen besser angekommen, glaube ich. Zumindest haben drei von uns direkt eine Beitrittserklärung unterschrieben. ;)


    Insofern lohnt es sich, sowas nicht nur den Juseks zu überlassen, sondern auch ruhig selber rauszugehen und für die Gewerkschaft zu werben, zumal die meisten Azubis dann auch viel eher einen Bezugspunkt haben, wenn man sie direkt mit einbezieht.

  • Also eins hab ich durch diese Diskussion gelernt... unsere Vertrauensleute machen zu wenig!


    Bei uns regen sich immer alle auf, dass so viele nicht in der Gewerkschaft sind und dass so viele wieder austreten... aber ich habe noch nie was von aktiver Mitgliederwerbung etc. mit bekommen.


    Mal schauen ob ich das etwas ankurbeln kann... immer unter der Voraussetzung, dass ich dann nicht wieder vom Vertrauensleutesprecher eins auf den Deckel kriege, weil ich in deren "Gewässern fische". ;)

  • Tja - der letzte Beitrag ist auch schon so seine zwei Jahre alt hier und ich hole das Topic doch trotzdem aus der Versenkung hervor.
    Eigentlich habe ich etwas zu JA-Versammlung gesucht, bin aber dann doch hier hängen geblieben.


    Wie sehen die Erkenntnisse heute aus? Wird heute mehr getan, dass Azubis in die Gewerkschaft eintreten?
    Soweit ich weiß, ist bei uns kein Azubi in einer Gewerkschaft. Große Anstrengungen wurden auch nicht unternommen die JAV in die Gewerkschaft zu bekommen, als diese dann mal gewählt wurde. Irgendwie scheinen zwei Azubis (JAV) und drei weitere Azubis einfach nicht interessant genug zu sein.
    Genauso stellt sich die Frage, wieso ich den Azubis ans Herz legen sollte, in die Gewerkschaft einzutreten, wenn ich selbst genauso wenig über die Ver.di oder ähnliche andere (Komba z. B.) weiß, wie die anderen Azubis auch.


    Wie schaut es aus. Machen die "Vertrauensleute" der Gewerkschaften heute mehr, um Mitglieder zu werben?


    Freue mich auf eure Antworten!

  • Hallo,
    ich denke das kommt heute, wie in der Vergangenheit jeweils auf die Vertrauensleute und zuständigen Gewerkschaftssekretäre in dem jeweiligen Betrieb an. Dementsprechend auch wie stark die Beschäftigten eines Betriebes in der Gewerkschaft organisiert sind.
    Sind in einem Betrieb allgemein wenig oder gar keine Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert, wird sich das bei den Auszubildenden denke ich wiederspiegeln.


    In vielen Betrieben und Verwaltungen ist das auch eine traditionelle Geschichte. Bei uns z.B. waren die Gewerkschaften DAG und ÖTV verbreitet in allen Teilen der Verwaltung vertreten. Heute gemeinsam in Ver.di .
    Auch Beschäftigtenvertreter (ehem. Angestellte und Arbeiter) sind in Ver.di im Gewerkschaftsrat, den Fachgruppen, Arbeitskreisen usw. zu finden.
    Somit gab und gibt es bei uns nie Probleme Kontakt oder Unterstützung bei Ver.di zu erhalten.


    Ich war in meiner Zeit als JAV, BJAV, HJAV Mitglied der Gewerkschaft und bin es heute auch noch. Mitgliederwerbung hab ich aber in meiner Funktion nie konsequent betrieben, weil ich es auch nicht als meine Aufgabe angesehen habe.
    Natürlich kann ich die Auszubildenden über die Vorteile der Gewerkschaftszugehörigkeit aufklären, aber ansonsten war ich immer dafür Gewerkschafts- und Personalvertretungstätigkeit voneinander zu trennen.
    Ein Azubi der in KOMBA, DBB etc. (ja die soll es wirklich geben ;) ) organisiert ist oder gar keiner Gewerkschaft angehört wurde genauso von mir vertreten wie Ver.di - Mitglieder.


    Bis dann


    Dominic

  • Hallo,


    nein ? konsequent würde ich auch nicht mich dransetzen Mitgliederwerbung zu betreiben. Das gehört nicht wirklich in mein Aufgabenfeld, insbesondere wo ich ja auch selbst kein Gewerkschaftsmitglied bin und keine großartige Ahnung hätte, worüber ich da eigentlich reden würde.
    Vertreten werden von mir auch alle Azubis gleich ? egal, wo sie sind oder wer sie sind. Da mache ich keinen Unterschied.
    Ich weiß nicht, wie stark die Gewerkschaften bei uns vertreten sind. Zwischenzeitlich werden von verschiedenen Gewerkschaften E-Mails herumgeschickt über irgendwelche tariflichen Dinge, aber ein Anstieg oder Abfall der Mitgliederzahlen dürfte hier nur vorkommen, wenn jemand in Rente geht oder anderweitig aus dem Betriebsablauf ausscheidet ? schätze ich mal. Ansonsten dürfte sich die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder konstant halten.
    Die Jugendsekretärin, die für unseren Bereich zuständig ist, hat zu Anfang einmal kurz Werbung gemacht, hat sich danach aber nicht weiter hier blicken lassen.


    Tja ? Gruß Juleli

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