Vorgesetzter beleidigt und verängstigt Mitarbeiter!

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  • Hallo Zusammen,


    wir haben hier einen Vorgesetzten ( kein Leitender) der seit Jahren seine Mitarbeiter terrorisiert. Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Ausländerfeindlichkeit kein Problem, obzöne Äusserungen gegenüber Kolleginnen scheinbar normal! Jetzt hat sich ein Kollege zur Wehr gesetzt, auch andere Kollegen trauen sich jetzt den Mund aufzumachen! Nach eingehender Prüfung ( haben uns alles schriftlich geben lassen), sind wir uns im Gremium einig: Versetzung! Aber wie gehen wir weiter vor, hatte von Euch schon einer ein solches Problem?


    Gruß Frank


    P.S. Die Tatsache, dass ich als Betriebsrat nichts davon im Vorfeld mitbekommen habe, macht mich verdammt betroffen!

  • Hallo meyerf,


    in diesem Fall ist in jedem Fall der Arbeitgeber zu kontaktieren. Dabei ist es irrelevant, ob es sich nun letztlich um eine Beschwerde i.S.d. § 85 BetrVG oder eine Maßnahme nach § 104 BetrVG handelt. Der Arbeitgeber hat bei dieser doch anscheinend sehr offensichtlichen Sachlage zu handeln. Dazu ist er verpflichtet. Die Antwort mag sich nun recht rabiat anhören, doch hier ist anscheind auch Eile geboten. Die Kollegen haben sich anscheinend sehr lange zurückgehalten und damit sich nicht selber geholfen sondern den Zustand ihrerseits nur noch verschlimmert.


    So wie Du es schilderst, sollte hier großes Problem entstehen, vor allem, wenn ihr die Vorkommnisse allesamt schriftlich und von mehreren Personen dokumentiert bekommen habt. Wesentlich verzwickter wäre die Lage, wenn sich zwei Parteien gegenüberstehen und man erst einmal herausbekommen muss, wer von den beiden denn jetzt wohl jener ist, der als Täter ; und wer als Opfer zu identifizieren sein dürfte > sofern eine Differenzierung hier überhaupt möglich sein sollte.


    Letztlich müsst nicht ihr die Maßnahmen ergreifen, sondern der Arbeitgeber. Wenn dieser sich weigern sollte, müsste entweder über eine Einigungsstelle oder über ein gerichtliches Verfahren nachgedacht werden. Bei den geschilderten Vorkommnissen wäre der Arbeitgeber aber in vielerlei Hinsicht sehr gut beraten, die Verstzungsmaßnahme schnellstmöglich durchzuziehen.



    Viele Grüße,


    Jost

  • Hallo meyerf,


    der Vorgesetze scheint aber seine Kollegen arg eingeschüchtert zu haben. Es ist "bemerkenswert", dass sich die Belegschaft die geschilderten Umstände so lange gefallen gelassen hat, ohne sich an den BR oder den AG zu wenden. Das wird mit Sicherheit nicht wirklich auf Freiwilligkeit basiert haben . Ich befürchte, dass jetzt, wo es offenkundig ist, noch weitere Enthüllungen bevorstehen werden .


    Viele Grüße,


    Sascha

  • Hallo Sascha,


    damit hast du voll ins Schwarze getroffen! Täglich kommen neue Vorfälle ans Licht. Abgesehen von Beleidigungen wurden die Mitarbeiter manipuliert. Beispiel: Kollege X bucht eine Palette mit Teil Y (rechte Seite) auf Lagerort Z. Der Vorgesetzte tauscht dann die Paletten aus, Lagerort Z mit Teil Y (linke Seite). Dann holt er sich den Mitarbeiter und hält ihm den Fehler vor! -Und das aller beste, der Vorgesetzte dokumentiert solche Dinge in allen Einzelheiten!-Danke! Wir sprechen hier auch nicht mehr von einer Abmahnung oder Versetzung!


    Wie ticken solche Leute?


    Gruß Frank

  • Hallo meyerf,


    solchen Leuten ist es wichtig, ihre Mitarbeiter zu 100% unter Kontrolle zu haben. Wenn ihnen dies nicht gelingt, werden sie eben erfinderisch. Ferner geht es hier auch darum, Leute zu verunsichern. Der Erfolg der Methode ist jener, dass man sich (zuerst) nicht erklären kann, wie es zu dem Fehler kommen konnt - schließlich hat man das selber nicht veranlasst. Damit lassen sich viele Leute einschüchtern. Wenn man die Methode richtig einsetzt, lernen die Kollegen schnell, wann sie in Ruhe gelassen werden und wann nicht. Man ist dem Vorgesetzten schutzlos ausgelifert. Wenn man dies erkannt hat, dann ordnet man sich unter, wenn man schlau ist.


    Leider funktionieren so einige Betriebshierarchien nach genau diesem Schema.


    Traurig, aber dennoch wahr.


    Gruß,


    Lorenz

  • Hallo Lorenz,


    so sieht es aus, aber wir haben hier die Möglichkeit uns von genau solchen Mitarbeitern zu trennen!-Und genau das wird geschehen!
    Keiner von uns ist stolz darauf, eigentlich versucht man jeden MA zu schützen, aber nicht nach solchen Vorfällen!




    Gruß Frank

  • Hallo,


    ich denke, dass Du in einem solchen Fall absolut kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst. Das was der gute Mann abgezogen hat, geht auf keine Kuhhaut. Dafür muss er seine Verantwortung übernehmen. Es ist definitv nicht die Aufgabe des BR, sich schützend vor einen solchen Mitarbeiter zu stellen.


    MfG


    Horst

  • Sehe ich genau wie der Benjes: Grundsätzlich sollte sich jeder Kollege auf eine gewisse Rückendeckung durch den BR verlassen können, aber so mancher verwrikt dieses Recht einfach durch un- bzw. antikollegiales Verhalten.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die GF ein Interesse an einer Weiterbeschäftigung in einer Führungsposition hat, wenn der AN ein derartig giftiges Klima verbreitet, da sich so etwas nie positiv auf die Arbeitsmoral auswirkt.


    Gutes Wochenende!
    Jörn

  • Hallo,


    bei aller Liebe : Ich verstehe die Gewissenskonflikte nicht. Wenn jemand wie dieser Herr nicht die Kündigung für das Verhalten, was er in eigener Person zu verantworten hat, verdient hat ... ; was müsste er denn sonst noch so alle bringen, bis man von einer Rechtfertigung ausgehen könnte ?


    Gruß,


    Sascha

  • Hallo Sascha,


    nein, Gewissensbisse, das ist vorbei! Am Anfang hatte ich welche, aber so wie sich die Dinge entwickelt haben: Dem MA wurde gekündigt, der BR hat ausdrücklich zugestimmt!-Das Ganze hat sich in eine Richtung entwickelt, die aktuell diskutiert wird! Weiter rechts geht gar nicht! Es gibt eine IG Metall-Kampagne gegen Rassismus. Schild ans Tor geschraubt, Presse eingeladen, öffentlich Stellung bezogen zusammen mit der GF!


    Nein, keine Gewissensbisse, aber zu lange durchgeschlafen!


    Frank

  • Hallo Frank,


    na ja - ihr habt ja prompt reagiert, als Ihr gemerkt habt, was Sache ist . Es ist ja oft bei Problemen dieser Art so, dass die Hemmschwelle der Opfer, sich zu melden recht hoch liegt, da man allgemein genau weiß, dass in Fällen wie diesen zumeist nur noch drakonische Sanktionen möglich sind. Aus diesem Grund halte ich es nicht für verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis die Sache an Euch herangetragen worden ist.


    Gruß,


    Lorenz

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