Beurteilung von Azubis

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  • Hallo,
    bei uns in der Verwaltung werden jetzt nach und nach Beurteilungssysteme für Azubis in den Betrieben eingeführt. Teilweise leider auch mit bedingungsloser Zustimmung der JAV´en und PR´s.
    Da ich grundsätzlich gegen ein solches Beurteilungssystem, ohne eine klare und rechtlich haltbare Zielsetzung bin, möchte ich gerne Eure Meinung dazu hören/lesen:


    Gibt es eine solches Beurteilungssystem bei euch ?
    Wenn ja, mit welcher Zielsetzung und was geschieht mit den Beurteilungen ?


    Gibt es darüber eine Dienst-/Betriebsvereinbarung ?
    Wenn ja, wie sieht die aus ?


    Haltet Ihr solche Beurteilungen für sinnvoll und warum ?



    Ich bitte um rege Beteiligung


    Bis dann

  • Hallo Dominic,
    erst mal die Frage, was Du unter einem "Bewertungsbogen" verstehst.


    Soll die Bewertung des einzelnen Auszubildenden in jeder während seiner Ausbilundgszeit durchlaufenen Stelle vom jeweiligen Ausbilder vor Ort erstellt werden?


    Oder meinst du eher, wie sich der Auszubildenden während der Ausbildung verhalten hat und dies anschließend als "Übernahmekriterium" herangezogen wird?


    Wenn Du das erste gemeint hast, kann ich Dir sagen, dass es so bei uns gemacht wird. Jeder Auszubildende bekommt nach dem "Durchlauf" in jeder Abteilung (meist alle drei Monate) eine Beurteilung von seinem zuständigen Ausbilder vor Ort. Diese wird auch zwischen den beiden erörtert. Der Auszubildende kann dazu auch eine Bemerkung abgeben, sollte er mal nicht ganz damit einverstanden sein. Anschließend werden diese Beurteilungsbögen die von beiden Unterschrieben wurden, der Ausbildungsleitung zugeleitet. Diese legt dann die Beurteilungsbögen in der "Azubi-Personalakte" mit ab. Am Ende der Ausbildungszeit wird dann zur Fertigung der Gesamtbeurteilung die entsprechenden Einzelbeurteilungen mit herangezogen.


    Ich finde das dies ein relativ gutes System ist, da man durchschnittlich alle drei Monate von unterschiedlichen Vorgesetzten ein Beurteilung bekommt.

  • Morgähn!


    Also bei uns gibts ein Beurteilungssystem, bei dem folgende Sachen "bewertet" werden:


    Lernbereitschaft
    Arbeitseinstellung
    Einsatzbereitschaft
    Zuverlässigkeit
    Verhalten
    Auftreten
    Berichtsheftsführung


    Bewertet wird in Noten von A bis E, wobei E das beste ist, und C 100% entspricht!


    Am Ende der Ausbildung (das ist dann in der BV geregelt) wird der Berufsschulnotenschnitt, Noten der Abschlußprüfung und die Durchschnitte der Beurteilungen (als gewichtigster Teil) zusammengerechnet und danach der Ausgelernte in sein Übernahme-Gehalt eingestuft.


    Von 1,0 bis 1,49 gibts gleich VG 4, von 1,5 bis 2,49 VG 3/2, darunter VG 3/1 (Stufen von ca 100 Euros).


    Nach drei Monaten kommen die die beiden VG 3/ler dann auch in die VG4.


    Der Auszubildende muß die Beurteilung, wenn er nicht einverstanden ist, nicht unterschreiben.


    Klingt zwar nicht schlecht... aber.... wie bei fast allen Beurteilungen natürlich sehr subjektiv (Nasenfaktor) und die Beurteilenden kennen sich auch nicht gescheit aus... leider....


    Naja, die GJAV arbeitet an ner Ausbildungsstandkontrolle, warten wirs mal ab!


    Liebe Grüße


    Sonja

  • Ich schließe mich hier Kandschwar an, irgendwie muss es dem Ausbildungsleiter ja am Ende der Ausbildung möglich sein, eine Gesamtbeurteilung zu erstellen. Außerdem weiß auch der Azubi so regelmäßig wie er so steht, was sein Stärken und SChwächen sind und hilft ihm vielleicht auch bei einer möglichen Entscheidungsfindung was die Übernahme in Abteilungen angeht.
    Bei uns wird es also auch so gelebt.
    Falls ihr eine BV oder ähnliches dazu abschliessen solltet ... wir haben sowas glaube ich nicht ... dann solltet ihr aber noch einen anderen Aspekt überdenken:


    Zusammen mit der Ausbildungsleitung arbeite ich gerade einen Beurteilungsbogen für die Abteilungen aus, sprich, der Auszubildende kann die Abteilung auch bewerten, was der Ausbildungsabteilung hilft, Azubis gezielter einzusetzen, an Problemen zu arbeiten etc.

  • Hallo,
    Sonja hat genau den Grund angesprochen warum ich Azubi-Beurteilungen eher skeptisch gegenüberstehe. Bei Beurteilungen ist halt der subjektive Eindruck sehr entscheidend. Wenn ich jemanden zur Ausbildung zugeteilt bekomme, bilde ich mir innerhalb der ersten 1 bis 2 Minuten eine Meinung über ihn oder sie und zwar vollkommen automatisch.
    Und negative Beurteilungen haben eine grössere Wirkung wie positive.


    Entscheidend ist doch, was mit den Beurteilungen geschieht und wozu sie eigentlich gut sind.
    Deshalb würde ich nie einem Beurteilungssystem für Azubis zustimmen deren Zielsetzung nicht klar feststeht und dessen Verwendung nicht klar in einer Dienstvereinbarung geregelt ist.


    Bis dann

  • Mahlzeit!


    Es wäre ja mal interessant, von denen, die schon ne Beurteilung haben, wie diese ausschaut!


    Ich selbst wär natürlich auch an ein paar anderen Bögen interessiert!


    Wer Interesse an unserer hat... bitte Email-Addy, dann mail ich sie zu!


    Liebe Grüße


    Sonja

  • Zitat von "rainbow1979"


    Der Auszubildende muß die Beurteilung, wenn er nicht einverstanden ist, nicht unterschreiben.


    Hallo,
    eine Frage dazu Sonja, was passiert denn mit der Beurteilung, wenn der Azubi sie nicht unterschreibt bzw. welche Mittel hat der Azubi, wenn er sich ungerecht beurteilt fühlt ?
    Wo bleiben die Beurteilungen nach Ausbildungsende bei euch ?

  • 8)


    Also viel passiert dann leider nicht....


    Aber es ist so, die beste und die schlechteste Beurteilung fallen sowieso raus...


    Und die Ausbildungsleitung sieht zumindest, das da was nicht stimmt und kann in der Abteilung nachfragen!


    Aufgehoben werden die Beurteilungen bei der Ausbildung.... aber danach, hups... da bin ich überfragt, ich schätze mal Personalakte (vielleicht sollte ich mal in meine schauen... grins grins)


    LG
    Sonja :smt059

  • Hallo,
    wenn die Beurteilungen auch noch in der Personalakte landen, (was auch unrechtmässig passieren kann) können den Azubis noch mehr Nachteile für ihre berufliche Laufbahn entstehen. Wenn bei uns z.B. ausgelernte Kräfte sich in andere Behörden oder Dienststellen im Geschäftsbereich unseres Ministeriums bewerben, werden von der Einstellenden Dienststelle oft die Personalakten angefordert. Also können die Beurteilungen noch böse Nachwirkungen haben.
    Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Süd wollte kürzlich eine Beurteilung einführen mit der der Ausbildungsstand des jeweiligen Azubi beurteilt werden kann. Da konnte die BJAV aber zusammen mit dem BPR durchsetzen, dass die eine Beurteilunge bei der nächsten Beurteilung immer jeweils vernichtet werden muss und nach Ende der Ausbildung nicht personalrelevant eingesetzt werden darf (steht in der Dienstvereinbarung).
    Leider kocht fast jede Behörde bei uns ihr eigenes Süppchen und ist von uns in der HJAV auch nicht immer nachvollziehbar.

  • Bei uns landen diese Beurteilungen in der Ausbildungsabteilung und verbleiben da auch.
    Wie gesagt, dienen sie dem Ausbildungsleiter als Anhaltspunkte.
    In der Regel kann dieser die anderen Abteilungsleiter etc. auch recht gut einschätzen und weiss so eine Beurteilung dann auch jeweils zu deuten.
    Ich denke mal, irgendwie muss nen Azubi schon beurteilt werden. Schliesslich geht es ja nachher um Übernahmen etc et cetc

  • Ich finde zwar die Idee das der Azubi auch seinen Ausbilder beurteilen kann, ja auch für gut.
    Aber das wird vom Arbeitgeber bei Einführung von Beurteilungen oft nur vorgeschoben. Denn welche Folgen hat es denn, wenn der Azubi seinen Ausbilder schlecht bewertet.
    Dagegen kann die Negativbeurteilung gegenüber dem Azubi doch grössere Nachteile bringen.


    Muss eine Beurteilung eigentlich auf nem Blatt Papier stehen (und Papier ist geduldig und haltbar). Wenn ich einen Azubi in seiner Ausbildung für kurze Zeit (also Ausbildungsabschnitt) begleite, kann ich ihn auch nur für diese Zeit beurteilen. Und der erste und auch der zweite Eindruck kann ja auch täuschen. Menschen sind nunmal doch oft sehr oberflächlich, da nehme ich mich auch nicht aus. Vielleicht beurteile ich den Azubi auch nachher ungerecht, weil ich die Umstände seines Verhaltens nicht erkannt habe. Dann kommt noch hinzu, dass negatives über einen Menschen immer nachhaltiger im Gedächtnis bleibt wie positives.
    Daher glaube ich nicht, dass wir solange wir nicht die Logik eines Mr. Spok haben, 100% gerecht bewerten könne. Und wenn ich als JAV´ler das schon nicht kann, wie soll dann der Ausbilder, der vielleicht auch schon 20 Jahre älter wie der Azubi ist, es dann können.

  • Also ich finde die Idee, dass auch die Auszubildenden die Abteilung bewerten sollen in der sie eingesetzt wurden auch recht positiv.


    Jedoch sollte es vorher eine Art "Schulung" geben, wie die Auszubildenden die Abteilungen beurteilen sollen. Also ich meine damit rein opjektiv betrachtet und nicht nur das subjektive einfließen lassen. Oder anders gesagt, mehr auf der Sachebene bewegen statt auf der Persönlichkeitsebene.


    Ein gleiche Art von Schulung sollte es auch für die Betreuuer vor Ort geben, damit die wissen, was sie mit einer Beurteilung alles "Anrichten" können! Also damit die wissen, was man unter den einzelnen Worten verstehen kann, wenn man eine Beurteilung "richtig liest"

  • Die Idee das Azubis ne Beurteilung an die Abteilung abgeben können klingt im prinzip ganz gut.


    Gab es bei uns auch ne Kurze Zeit lang.


    Aber was bei uns leider nicht geklappt hat, ist das einige Leute bzw. Mitarbeiter kein Feedback auffassen können, und es im Nachhinein dabei zu endlos Diskussionen kam. Und ich möchte mal meinen es nicht wirklich den Sinn hatte, den es haben sollte. Zum Schluss war einfach alles gut, um sich Konflikte zu ersparen.

  • Hallöchen alle miteinander!


    Ich weiß garnicht, wo das Problem bei einer Beurteilung liegt. Es gibt auch Vorteile, die hier nicht so richtig zur Sprache kommen:


    -man kann feststellen ob die Selbsteinschätzung mit den Einschätzungen der Vorgesetzten übereinstimmen
    - bei jeder Beurteilung kommt man ins Gespräch, so dass man ständig Anregungen bekommt, wie man sich verbessern kann
    - man hat was in der Hand, wenn es um die Übernahme geht


    Eigentlich kann jeder, der nicht faul ist und nichts zu verbergen hat sich doch über so ein Bewertungssystem freuen.


    Und zu Vorwurf ein Vorgesetzter bildet sich in den ersten 2 Min. eine Meinung.... wenn er das tut, dann ist er fehlbesetzt. Ein guter Vorgesetzter reflektiert ständig!


    Ausserdem: wenn der Ausbilungsleiter die Bögen der bekommt, hat er ja bereits Erfahrungen, welcher Vorgesetzte ein bisschen strenger und welcher ein bisschen lascher bewertet!


    Viele Grüße


    Miriam

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